Rehlinger und Toscani würdigen toten Kremlkritiker Nawalny

Der Putin-Kritiker Nawalny ist nach russischen Angaben in einem sibirischen Straflager zusammengebrochen und gestorben. Das Entsetzen, auch in der deutschen Politik, ist groß. Saar-Ministerpräsidentin Rehlinger und Oppositionsführer Toscani würdigten ihn als mutigen Kämpfer.

Die freie Welt werde Alexej Nawalny niemals vergessen, teilte die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) auf der Plattform "X" mit. "Er hat seine Stimme gegen ein Russland erhoben, das mörderisch handelt nach innen und außen. Diesen Mut hat Nawalny mit seinem Leben bezahlt", so Rehlinger weiter.

Nawalny bei Spaziergang zusammengebrochen

Nawalny ist nach Justizangaben in einem Straflager jenseits des Polarkreises gestorben. Er habe sich am Freitag nach einem Spaziergang unwohl gefühlt und das Bewusstsein verloren.

Eine Krankenwagenbesatzung habe vergeblich versucht, ihn wiederzubeleben, teilte die Gefängnisverwaltung im Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen offiziell mit. Die Nachricht konnte bislang noch nicht unabhängig bestätigt werden.

Meldung löst Bestürzen aus

Der Tod des Oppositionspolitikers, der nach einem Giftanschlag trotz drohender Haft 2021 nach Russland zurückgekehrt war, löste in vielen Ländern Bestürzung aus. Politiker warfen Putin und dem russischen Justizsystem einen politischen Mord vor.

Bundeskanzler Olaf Scholz reagierte entsetzt. Man wisse spätestens jetzt ganz genau, was Russland für ein Regime sei", sagte der SPD-Politiker. Scholz erinnerte bei einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj daran, wie er Nawalny in Berlin getroffen habe, als dieser sich 2020 in Deutschland von dem Giftanschlag erholt habe.

Dabei habe er mit Nawalny auch über den Mut geredet, den es erfordere, wieder zurückzugehen in das Land. "Und wahrscheinlich hat er diesen Mut jetzt mit seinem Leben bezahlt", so Scholz weiter.

Toscani betont Nawalnys Mut

Auch der saarländische CDU-Chef Stephan Toscani betonte Nawalnys Mut. Er habe seinem Kampf für Gerechtigkeit und Freiheit in Russland alles untergeordnet. "Nun hat er mit seinem Leben bezahlt. Ich empfinde tiefen Respekt vor dem Mut Nawalnys und den vielen weiteren Oppositionellen, die sich dem totalitären System Putins entgegenstellen", so Toscani.

Nawalny galt als größter politischer Feind Putins. Er war zu 19 Jahren Haft verurteilt worden, unter anderem wegen des Vorwurfs des Extremismus. Er saß seit Januar 2021 in Haft. Die Vorwürfe gegen ihn nannte er politisch motiviert.

Über dieses Thema berichteten die SR info-Nachrichten im Radio am 16.02.2024.

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