„Inklusion ist ein Menschenrecht. Trotzdem werden Menschen mit Behinderungen im Berufs- und Alltagsleben immer noch viel zu oft benachteiligt“, sagte Sozialminister Magnus Jung (SPD). Aus diesem Grund hat das Sozialministerium auch in diesem Jahr wieder den Inklusionspreis vergeben.
Damit werden vorbildliche Praxisbeispiele in der Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen ausgezeichnet. Ein Preis ging in seiner 21. Ausgabe an den Saarlouiser Zoofachhandel „Futterhaus“, der die 22-jährige Hanna Hohe beschäftigt.
Vom Praktikum in die Festanstellung
Hohe wurde mit dem Fragilen-X-Syndrom geboren – einer Erbkrankheit, die sich in Lernschwäche und geistiger Behinderung äußern kann. Nach der Schule ging es für sie in eine Behindertenwerkstatt der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Aber Hohe wollte mit Menschen arbeiten, raus aus der Werkstatt.
Ihre Tierliebe brachte sie schließlich zu einem Praktikum im „Futterhaus“ Saarlouis. Marktinhaber Jürgen Rutz hat selbst ein Kind mit Down-Syndrom und will deswegen allen Menschen die Chance auf Beschäftigung geben.
Gelebte Integration
Er hat Hohe zum Januar 2023 fest eingestellt. „Das Thema Inklusion für uns eigentlich gar kein Thema“, so Rutz. „Es ist ein sehr großes Thema, aber wir sprechen nicht darüber. Wir handeln letzten Endes.“
Er gebe allen Menschen die Möglichkeit, beispielsweise über Praktika in den Beruf hineinzuschnuppern. Eine Behinderung spiele dabei letztlich keine Rolle.
Vier Auszeichnungen
Neben dem „Futterhaus“ wurden auch der Automobilzulieferer Schaeffler Technologies in Homburg und der Homburger Baustoffhandel Alois Omlor mit dem Inklusionspreis 2023 ausgezeichnet, außerdem das Landesverwaltungsamt für Bußgelder. Der Preis ist mit 6000 Euro dotiert.
Über dieses Thema berichtet auch der „aktuelle bericht“ im SR Fernsehen am 21.02.2024.