CDU-Politiker Heiko Moutty wird nicht mehr als Bürgermeisterkandidat für Saarwellingen antreten. Schweren Herzens, so Moutty, habe er sich zu dem Rückzieher entschlossen. Auch um sich wieder stärker um seine Familie kümmern zu können, aber insbesondere weil ihn die Partei nicht so wie versprochen unterstützt habe.
Moutty tritt aus Partei aus und legt Mandate nieder
Zum einen personell, beim Wahlkampf vor Ort, zum anderen seien aber auch finanzielle Zusagen nicht eingehalten worden. Wobei die CDU-Ortsverbände nach SR-Informationen am Montag noch zugesagt haben sollen, Mouttys Wahlkampf mitzufinanzieren.
Trotzdem wirft er nicht nur in Sachen Bürgermeisteramt hin. Er tritt auch aus der CDU aus und als CDU-Gemeindeverbandsvorsitzender ab. Zudem gibt er seine Mandate im Saarwellinger Gemeinderat und im Ortsrat Schwarzenholz zurück. Die Gemeinde Saarwellingen liege ihm jedoch sehr am Herzen, weswegen Moutty sich künftig in verschiedenen Vereinen engagieren wolle.
Schäfer weist Kritik zurück
Der CDU-Kreisvorsitzende Raphael Schäfer bedauert den Rückzieher Mouttys, wies aber zugleich dessen Vorwurf der mangelnden Unterstützung zurück. Die Kreispartei habe alle drei Direktwahl-Kandidaten im Kreis (Saarlouis, Saarwellingen, Dillingen) gleichermaßen finanziell unterstützt. Auch personell sei man nach Kräften vor Ort aktiv.
Schäfer scheint konsterniert, spricht von einer "emotionalen Kurzschlussreaktion" seines langjährigen Parteifreundes. Der mit der Bürgermeisterkandidatur einhergehende öffentliche Druck sei offenbar zu groß geworden.
CDU womöglich ohne BM-Kandidaten
Bei der Bürgermeisterwahl in Saarwellingen am 9. Juni werden nunmehr voraussichtlich noch drei Kandidaten antreten. Für die SPD geht Gero Müller-Adams ins Rennen, für die Freien Wähler tritt deren Fraktionschef im Gemeinderat Horst Brünnet an. Zudem kandidiert der Bestattungsunternehmer Stephan Gratz als Einzelbewerber.
Während Moutty in seiner Rücktrittserklärung äußerte, dass die CDU noch einen neuen Kandidaten bis zum 4. April aufstellen könne, bezeichnete Schäfer das als eher unwahrscheinlich.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 12.03.3024 berichtet.