Landtag gedachte Opfer des Holocaust

Die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz hatte sich am Samstag zum 79. Mal gejährt. Zu diesem Anlass hat der saarländische Landtag am Sonntag der Opfer des Holocaust gedacht. Im Fokus der Veranstaltung stand in diesem Jahr die Verfolgung von Homosexuellen während der NS-Zeit.

Der saarländische Landtag hat am Sonntag der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Im Fokus der Gedenkveranstaltung stand in diesem Jahr die Verfolgung von Homosexuellen während der NS-Zeit. Zu diesem Thema gab es auch Vorträge von Historikern.

Tausende homosexuelle Männer wurden in NS-Zeit ermordet

Zwischen 5000 und 15.000 "Rosawinkelhäftlinge" habe es gegeben, darunter auch welche aus dem Saarland. Das waren Menschen, die aufgrund ihrer Homosexualität in Konzentrationslager deportiert wurden, erzählte Historiker Frédéric Stroh von der Universität Straßburg im Rahmen seines Vortrages im saarländischen Landtag. Mindestens die Hälfte von ihnen sei in dieser Zeit getötet worden.

Lesbische Frauen im Nationalsozialismus zwangssterilisiert

Während homosexuelle Männer als Staatsfeinde galten, war es bei Frauen erstmal egal, wen sie liebten, solange sie heirateten und ihren Männern dienten, erzählte die freiberufliche Historikerin Kristin Plötz während ihres Vortrages. Dennoch habe es auch Frauen gegeben, die wegen "Perversion" verurteilt und teilweise zwangssterilisiert wurden.

Plötz: "Erschreckende Parallelen zwischen heute und der NS-Zeit"

In einer anschließenden Gesprächsrunde mit SR-Moderator Robert Hecklau erkannte Plötz "erschreckende" Parallelen zwischen der NSDAP und AfD. Als Beispiel nannte sie das Geheimtreffen in Potsdam zwischen Rechtsextremen und Mitgliedern von AfD und CDU, welches durch eine Correctiv-Recherche öffentlich wurde. Sie betonte, Deutschland sei bunt und solle es auch bleiben.

24-Stunden-Lesung in der Jugendkirche Eli.ja

In der Saarbrücker Jugendliche Eli.ja wurde bereits am Samstag der Opfern des Holocaust gedacht. Dort fand eine 24-Stunden-Lesung statt. Wechselnde Sprecher lasen dabei aus dem "Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau". Begleitet wurde die Lesung durch Werke von Luigi Nono und Arvo Pärt.

Das Publikum war eingeladen, sich beim Sprechen der Texte aktiv zu beteiligen. Die Veranstaltung wurde live auf YouTube gestreamt.

Schweigeminute vor der Synagoge Saarbrücken

Ebenfalls am Samstag hatte die Landeshauptstadt unter Beteiligung der Synagogengemeinde Saar zum gemeinsamen Gedenken eingeladen. Um 17.30 Uhr wurde eine Schweigeminute am Denkmal „Band der Erinnerung“ auf dem „Platz der Erinnerung“ vor der Saarbrücker Synagoge abgehalten. Außerdem wurden Grablichter angezündet, um an die Opfer zu erinnern.

Rehlinger warnt vor Rechtsruck

Zum Tag des Gedenkens warnte auch die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger vor einem Erstarken rechtsextremer Kräfte. "Der 27. Januar mahnt uns an die furchtbarsten Schrecken des Nationalsozialismus. Er muss in diesen Zeiten auch bedeuten: Wehret den Anfängen!"

Es sei eine Pflicht, der NS-Opfer zu gedenken und sicherzustellen, dass ihre Geschichten nie verloren gehen. Gleichzeitig sei es Pflicht, dafür zu sorgen, dass sich Auschwitz niemals wiederhole.

Über dieses Thema hat auch die Sendung aktuell 18.00 Uhr im SR Fernsehen am 27.01.2024 berichtet.

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