Was die erneute Insolvenz für Galeria Karstadt in Saarbrücken bedeutet

Bei Galeria Karstadt in Saarbrücken läuft das Geschäft trotz Insolvenz gut. Kommende Woche soll der neue Investor für das Kaufhaus-Unternehmen feststehen. Streit gibt es über die Zahlung des Insolvenzgeldes für die Beschäftigten.

Mit dem Osterverkauf sind die rund 140 Beschäftigten von Galeria Karstadt in Saarbrücken sehr zufrieden. Schon seit einigen Monaten habe der Absatz zugelegt. Arbeitsplätze wurden nach SR-Informationen in den vergangenen Monaten in Saarbrücken zudem nicht abgebaut.

Doch die Stimmung ist nach der Eröffnung der dritten Insolvenz in wenigen Jahren angespannt. Die Menschen sind nach Gewerkschaftsangaben auch enttäuscht und frustriert darüber, welches Spiel der bisherige Besitzer, Ex-Milliardär René Benko, mit ihnen getrieben hat.

Ärger über Bezahlung

Für die Monate Januar bis März erhalten die Beschäftigten Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit. Für viele unerwartet soll es dabei deutliche Lohn-Abschläge geben. Die Bundesagentur legt als Rahmen nicht den üblichen Flächentarif, sondern den vor einem Jahr zwischen Geschäftsführung und Gewerkschaft beschlossenen Integrationsvertrag zu Grunde.

Was die erneute Insolvenz für Galeria Karstadt in Saarbrücken bedeutet

Damals verzichteten die Beschäftigten zum Beispiel auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld und erhielten dafür von Benko und seiner Geschäftsführung Investitionszusagen und eine Job-Sicherung. Die Gewerkschaft Verdi kritisiert, dass die Beschäftigten nun wieder unverschuldet einen großen Kostenanteil an der Schieflage des Unternehmens übernehmen müssen.

Wem gehört das Gebäude in Saarbrücken?

Verhandelt wird auch an verschiedenen Standorten über die Mieten für die insgesamt fast 100 Kaufhäuser, die zum Unternehmen gehören. Auch in Saarbrücken gehört der Grund und Boden nicht Galeria. Nach einem Auszug aus dem Grundbuch, der dem SR vorliegt, steht das Gebäude auf einer Fläche der Firma Highstreet mit Sitz in Luxemburg.

Die Firma war schon bei den letzten Insolvenzverfahren mit dabei und sorgte für Verwirrung. Eigentümer von Highstreet waren damals zum Beispiel Goldman Sachs, aber auch die Deutsche Bank.  

Verhandlung mit zwei Investoren

Viele Beschäftigte hoffen, dass endlich eine nachhaltige Lösung gefunden wird. Der Insolvenzverwalter verhandelt mit zwei Investoren über die Übernahme von Galeria.

In der vergangenen Woche hatte der Insolvenzverwalter sie als Investoren mit Erfahrungen im deutschen Einzelhandel beschrieben. Außerdem sollen sie einen internationalen Finanzhintergrund besitzen und dadurch notwendige Investitionen stemmen können.

Nach SR-Informationen soll in der kommenden Woche feststehen, wer das Unternehmen bekommt. Danach sollen Verhandlungen mit der Gewerkschaft beginnen – auch über Filialschließungen und einen Job-Abbau.

Über dieses Thema berichten die SR info-Nachrichten im Radio am 05.04.2024.

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