Wer mit einem E-Scooter unterwegs ist, sollte durch eine Helmpflicht besser geschützt werden - dafür hat sich kürzlich die Gewerkschaft der Polizei ausgesprochen. Hintergrund ist ein schwerer Unfall, bei dem vor wenigen Tagen zwei Jugendliche gestorben sind.
Am Dienstag haben auch die Fraktionen im saarländischen Landtag darüber diskutiert. Der Fraktionschef der AfD im Saar-Landtag, Josef Dörr, legte sich sofort fest. Eine Helmpflicht für E-Scooter-Fahrer wäre ganz in seinem Sinne. Dass daraus dann auch eine Helmpflicht für Fahrradfahrer abgeleitet werden könnte, für Dörr nur folgerichtig. Schließlich sei auch bei der Einführung der Gurtpflicht im Auto - heute ein Automatismus - anfangs lange diskutiert worden.
Toscani hält Prüfung für vernünftig
Ähnlich argumentierte auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Stephan Toscani. Die Menschen hätten über die Zeit schließlich auch gelernt, mit der Helmpflicht für Mofas und Motorräder zu leben. Eine Helmpflicht für E-Scooter zumindest zu prüfen, sei vernünftig.
Gleiches gelte auch bei der Frage nach einer Art Führerschein für E-Scooter. Mit dem Hintergrund steigender Unfallzahlen in diesem Bereich müsse alles, was Leben rette, ernsthaft diskutiert werden.
Commerçon fordert Lösungen
Dem stellt sich die SPD-Fraktion zwar nicht in den Weg. Eine Helmpflicht könne aber zu einem sinkenden Angebot an E-Scootern führen, weil die Frage der Helmmitnahme Probleme darstelle, erklärte Fraktionschef Ulrich Commerçon. Wer spontan einen Roller leihen will, muss bei einer geltenden Helmpflicht auch spontan einen Helm zur Hand haben – jedes Mal einen auf Verdacht mitzuführen, sei lebensfremd, sagte der SPD-Politiker.
Es brauche in dem Fall erst Lösungen, wie Helme zusammen mit dem Scooter verliehen werden können. Mit Blick auf einen Führerschein könnten entsprechende Schulungen im Rahmen der Verkehrserziehung sinnvoll sein, so Commerçon.