Wie der Sudan-Einsatz der Saarlandbrigade ablief

Ende April hat die Bundeswehr 780 Menschen aus dem Sudan herausgebracht. Die Sicherheitslage machte das wegen des Bürgerkriegs erforderlich. Die Operation wurde vor Ort von zwei Kommandeuren der Saarlandbrigade geleitet. Am Montag haben sie Einzelheiten zum Einsatz erläutert.

Die beiden Kommandeure der Saarlandbrigade, die den Einsatz im Sudan geleiten haben, Andreas Steinhaus und Oliver Henkel, haben eine positive Bilanz der Evakuierungsoperation gezogen. Steinhaus verhandelte mit der sudanesischen Armee und den Verbündeten. Henkel war für das Operative zuständig, etwa dafür, wo Soldaten und Waffen stationiert und wo die Hilfsbedürftigen registriert und aufgenommen werden.

"Man weiß im Prinzip nicht, wie sich die Lage und wie schnell sich die Lage entwickelt", sagte Steinhaus, der Kommandeur der Saarlandbrigade. "Wir reden über einen Bürgerkrieg, wo mit Panzern, mit Artillerie, mit Kampfflugzeugen gearbeitet wird." Da könne sich eine Front schnell mal zehn Kilometer nach Norden oder nach Süden verschieben. "Und wenn man da dann im Weg steht, sollte man vorbereitet sein und verhindern, dass die Front über einen hinweggeht."

Darauf eingestellt, Flugplatz zu verteidigen

Niemand habe eine Garantie geben können, dass die sudanesischen Streitkräfte die Oberhand behielten, ergänzt Oliver Henkel, Kommandeur des Regiments 26. "Und deswegen waren wir darauf eingestellt, mit den Kräften, die wir vor Ort hatten, diesen Flugplatz zu verteidigen." Zusätzlich sei man auch in der Lage gewesen, in die Stadt hineinzufahren – wenn es erforderlich gewesen wäre.

Letztlich gelang es den meisten registrierten Leuten, an den Flughafen zu kommen. In Absprache mit dem Auswärtigen Amt konnten nahezu alle Deutschen und einige Hundert Personen verbündeter Staaten ausgeflogen werden.

Zum Sudan-Einsatz der Saarlandbrigade

Bedrohliche Lage vor allem für die Schutzbefohlenen

Die Konfliktparteien im Sudan hatten offenbar kein Interesse, sich mit den westlichen Staaten anzulegen. Die Lage sei für die Soldaten weniger gefährlich gewesen als für die Schutzbefohlenen. "Viele der Menschen haben durchaus von bedrohlichen Situationen auf dem Weg zu uns berichtet", sagt Steinhaus. Einige hätten sich auch lange nicht getraut, zum Flughafen zu kommen.

Die Situation im Sudan bleibt weiter unklar. Vereinbarte Waffenruhen werden immer wieder gebrochen. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen sind bereits über 100.000 Menschen auf der Flucht in Nachbarländer.

Über dieses Thema berichtet der aktuelle bericht am 08.05.2023.

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