300 Experten beraten in Saarbrücken über die Zukunft des Autos

Rund 300 Experten diskutieren auch am Mittwoch auf dem Automotive Congress in Saarbrücken über die künftige Entwicklung von Autos. Der Wandel hin zum Elektroantrieb hat große Auswirkungen auf die Produktion – diese sind bereits am Dienstag deutlich geworden.

Batterie statt Motor – welche Auswirkungen hat die Transformation des Antriebes auf die Zulieferer und wie sehen die Produktionsstandorte der Zukunft aus?

Das sind nur zwei von vielen Fragen, die noch bis Mittwoch von rund 300 Auto-Experten aus Deutschland, Österreich, Tschechien und Ungarn auf dem Automotive Congress in der Saarbrücker Congresshalle diskutiert werden. Zudem sind rund zwölf Aussteller aus den Bereichen IT und Logistik vor Ort.

300 Experten beraten in Saarbrücken über die Zukunft des Autos

Stimmung in der Autoindustrie angespannt

Die Stimmung in der Autoindustrie ist angespannt – nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Das ist am ersten Tag des Automotive Congress klar geworden. Die Firma Kiekert aus der Nähe von Düsseldorf etwa produziert mit weltweit rund 5000 Beschäftigten Schließ- und Antriebssysteme für Autos. Kiekert kritisiert – wie viele andere Branchenvertreter – die unsicheren politischen Rahmenbedingungen in Deutschland.

"Die Hütte brennt. Die Automobilindustrie leidet in Europa massiv. In anderen Regionen wie den USA wird die Industrie massiv gefördert, auch die Industrie in China wird massiv gefördert. Nur in Europa wird sie massiv belastet, statt entlastet", beklagte Jérôme Debreu, Vorstandsvorsitzender bei Kiekert.

Zulieferbetriebe vor großen Herausforderungen

Der Wandel vom Verbrenner hin zum Elektroantrieb stellt besonders Zulieferbetriebe vor große Herausforderungen. In den Bereichen Elektrifizierung und Digitalisierung ist die internationale Konkurrenz enorm stark.

Schon jetzt verbuchten einige Unternehmen spürbare Absatzrückgänge. Hier müssten schnell neue Produkte entwickelt werden. "Das heißt also zu schauen, wo könnte ich jetzt neue Produkte etablieren und damit wieder mehr Wachstum generieren", so der Vorsitzende des Veranstalters AKJ Automotive, Klaus-Jürgen Schmidt.

Massiver Jobabbau erwartet

Experten betonen, dass die Produktionsstätten deutlich flexibler werden müssten, um schneller auf dringend benötigte Innovationen reagieren zu können. Die Zahl der Beschäftigten von Zulieferbetrieben in Europa könnte laut Prognosen deutlich abnehmen – ein Vertreter der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC sagte dem SR, sie gingen davon aus, dass durch den Wandel europaweit rund 200.000 Jobs verloren gehen könnten.

Einig waren sich die Experten deshalb vor allem bei einer Sache: Die Politik müsse langfristig verlässliche Leitplanken für die Autoindustrie setzen – in Deutschland und in ganz Europa.

Über dieses Thema hat auch der "aktuelle bericht" im SR Fernsehen am 09.04.2024 berichtet.

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