Zeugen im Yeboah-Prozess schildern massive Gewalt durch Angeklagten

Der Prozess um den Anschlag auf das Saarlouiser Asylbewerberheim 1991 ist am Dienstag mit der Befragung zweier weiterer Zeugen aus der damaligen Saarlouiser Neonazi-Szene fortgesetzt worden. Zur Sprache kam dabei ein massiver Gewaltübergriff durch den Angeklagten Mitte der 1990er Jahre.

Im Mordprozess um den ghanaischen Asylbewerber Samuel Yeboah schilderte ein heute 48-Jähriger am Dienstag einen Übergriff durch die Saarlouiser Skinheads in der Wohnung seiner damaligen Freundin. Dorthin war er nach seinem Rückzug aus der Szene geflüchtet. Mehrere Skinheads, darunter Peter St. und der Angeklagte Peter S., sollen die Wohnung zertrümmert haben. Zudem soll der Angeklagte versucht haben, den Zeugen vom Balkon des Dachgeschosses zu werfen.

Yeboah-Prozess: Opfer berichtet von Gewaltübergriff des Angeklagten

Zeuge soll bis heute unter Gewalttat leiden

Dieser habe sich retten können, sei danach aber abschließend brutal zusammengetreten worden. Der Mann erstattete damals aus Angst keine Anzeige. Bis heute leide er jedoch gesundheitlich unter dieser Gewalttat. Interessant in seiner Beschreibung: Zunächst soll der Angeklagte mit dem kleinen Kind der Wohnungsbesitzerin gespielt haben, dann soll er "bereit gewesen sein, ihn (den Zeugen) umzubringen".

Bestätigt wurde dieser Vorfall von einem zweiten Zeugen, einem heute 46-jährigen aus Merzig. Er war bei dem Übergriff dabei und gehörte einige Jahre zur Schlägertruppe in Saarlouis. Beide Zeugen verließen die Szene noch in den 90ern, auch wegen massiver Gewalt durch die Gruppe.

Anschlag soll mehrfach thematisiert worden sein

Beide schilderten auch Vorfälle, bei denen der Brand im Asylbewerberheim auch im Beisein des Angeklagten thematisiert worden sei. Beiden sei dessen damaliges Verhalten „komisch“ vorgekommen.

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Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 27.06.2023 berichtet.

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