Forscher beschäftigen sich mit saarländischer Esskultur

An der Universität des Saarlandes ist eine dreitägige Tagung zur saarländischen Esskultur gestartet. Unter dem Titel "Hauptsach‘, gudd gess?" stellen junge Forscherinnen und Forscher ihre Erkenntnisse zum Essen im Saarland vor. Auch interessierte Zuhörer sind willkommen.

Zur Esskultur im Saarland gehört viel mehr als Lyoner, Schwenker und Fleischkäse. "Stereotypen wie diese haben zwar einen Kern Wahrheit, aber sie vermitteln ein absolut reduziertes Bild", sagte die Professorin für Historische Anthropologie an der Universität des Saarlandes, Barbara Krug-Richter, der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken.

"Es geht auch um Dibbelabbes und Lyoner"

Saarländische trifft internationale Küche

Die Trends zur internationalen sowie zur vegetarischen und veganen Küche hätten sich an der Saar schon lange ebenso niedergeschlagen wie in anderen Bundesländern. "Auf den Schwenkgrill werden auch Gemüse und vegane Burger gelegt", sagte Krug-Richter.

Und asiatische und italienische Einflüsse seien auch in der regionalen Kochkultur greifbar. Es finde sich in Restaurants zunehmend "aufgewertete regionale Küche", die auch nachgefragt werde. Denkbar seien "Sushi trifft Fleischkäse" oder "Dibbelabbes (Kartoffelpfanne) asiatisch".

Im Saarland kocht die Welt

Forschungsergebnisse zur Esskultur im Saarland

„Hauptsach‘, gudd gess? Annäherungen an die Esskultur im Saarland“ lauten Titel und Thema einer wissenschaftlichen Nachwuchstagung der Historischen Anthropologie vom 6. bis 8. Juli an der Universität des Saarlandes. Im Gebäude E1 1, Raum 4.07.1 werden bis Samstag die Ergebnisse einer zweisemestrigen Lehrforschung zur saarländischen Esskultur vorgestellt.

In den Vorträgen geht es unter anderem um die "Popularisierung" von Lyoner, Schwenker und Fleischkäse, die Sternegastronomie, den Stadtbauernhof Saarbrücken und den Weingenuss der Saarländer. Das detaillierte Programm der Tagung ist auf der Internetseite des Lehrstuhls zu finden.

Lyoner und Fleischkäse sind mit dem Saarland verbunden

"Wir wollten dabei neuere Entwicklungen miteinbeziehen", sagte Krug-Richter. Dass Lyoner und Fleischkäse stets mit dem Saarland in Verbindung gebracht würden, habe auch historische Gründe. Die Küche sei lange Zeit "relativ derb und fett" gewesen, weil viele Menschen im Bergbau und in der Stahlindustrie körperlich hart arbeiten mussten. Die Fleischwurst Lyoner habe sich zudem gut unter Tage oder in Hütten mitnehmen lassen.

Auch heute noch würden Handwerker gerne Brötchen mit Fleischkäse essen. Dennoch: "Die schwere, kalorienreiche traditionelle Kost passt heute nicht mehr in den Lebensalltag von vielen Menschen." Die junge Generation sei nicht mehr mit Dibbelabbes, Hoorische und Gefillde groß geworden.

Kochsendungen zum Thema:

Hausgemachte Hoorische mit Speck

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