Eine Welle sogenannter Schockanrufe hat die saarländische Polizei am Mittwoch im Landkreis Merzig-Wadern registriert. Opfer dieser Betrugsmasche sind zumeist ältere Menschen. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, sind bislang zwei Fälle bekannt, in denen die Täter Erfolg hatten. Sie konnten Gold und Bargeld im Gesamtwert von mehr als 70.000 Euro erbeuten.
Übergabe in NRW
Einem Mann gaukelten die Betrüger vor, sein Sohn sei in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt und brauche für die Freilassung eine Kaution. Der Mann hob bei seiner Bank das Geld ab und überbrachte es sogar noch einem Mittelsmann ins rund 140 Kilometer entfernte Blankenheim (Nordrhein-Westfalen). Erst im Nachhinein wurde er misstrauisch und kontaktierte die Polizei.
Ähnlich erging es einer 74 Jahre alten Frau aus dem Landkreis. Sie übergab einem vermeintlichen „Werttransport“ an der Haustür Schmuck und Bargeld. Auch ihr hatten die Telefonbetrüger vorgespielt, dass ihre Schwiegertochter einen Verkehrsunfall hatte, bei dem angeblich eine hochschwangere Frau ums Leben gekommen sei. Um eine Gefängnisstrafe zu verhindern, so die Lügengeschichte, sollte sie eine Kaution zahlen.
So schützen Sie sich vor Telefonbetrügern
- Die Polizei nimmt keine Wertgegenstände und auch kein Bargeld entgegen.
- Sollten die Anrufer von Ihnen Geld verlangen, legen Sie sofort auf und heben Sie auch bei weiteren Anrufversuchen nicht ab!
- Legen Sie auf, wenn Sie sich nicht sicher sind, wer anruft, und wenn Sie sich unter Druck gesetzt fühlen!
- Nehmen Sie mit Ihren Angehörigen oder einer Vertrauensperson Kontakt auf! Rufen Sie die Polizei unter einer Ihnen bekannten Nummer oder unter der Notrufnummer 110 an! Nutzen Sie nicht die Rückruffunktion!
- Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse!
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen! Überweisen Sie niemals Geld auf unbekannte Konten!