Saarvenir bleibt Ladenhüter

Acht saarländische Wahrzeichen vereint in einer Figur: Das Saarvenir soll Touristen ans Saarland erinnern. Doch die Kreation ist alles andere als ein Kassenschlager, wie die aktuellen Verkaufszahlen zeigen.

Als das saarländische Wirtschaftsministerium und die Tourismuszentrale im April das Saarvenir der Öffentichkeit präsentierten, war das Staunen und vor allem das negative Feedback groß. Denn die Kreation, die acht saarländische Attraktionen in einem Wahrzeichen vereint, kam überhaupt nicht gut an.

Scharfe Kritik an Saarvenir

Als dann noch bekannt wurde, dass die Kosten dafür bei 230.000 Euro lagen, wurde der Unmut noch größer. Für den politischen Gegner der SPD-Alleinregierung, die CDU, war der Saarvenir-Shitstorm etwa ein gefundenes Fressen.

Der Steuerzahlerbund prangerte das Werk in seinem Schwarzbuch sogar als Geldverschwendung an.

Saarvenir nur 557 mal verkauft

Und acht Monate nach Veröffentlichung des neuen saarländischen Wahrzeichens kann man die Bilanz ziehen: ein Kassenschlager ist das Saarvenir nicht einmal ansatzweise geworden. Wie die Landesregierung auf SR-Anfrage mitteilte, sei die Plastikskulptur bis Anfang Dezember 557 mal verkauft worden - bei einem Preis von 20,80 Euro.

Bereits Mitte August hatte der SR Verkaufszahlen erfragt. Bis dahin war der 3D-Druck 400 Mal über den Ladentisch gegangen. Das heißt: In den vergangenen vier Monaten ist das Saarvenir gerade mal 157 mal verkauft worden.

Hinzu kommen laut Wirtschaftsministerium 430 Magnete, 363 Taschen, 101 Tassen, 44 Brettchen und 1589 Sticker mit dem Saarland-Souvenir, die bislang bestellt wurden. Überschaubare Zahlen also, die den doch sehr hohen Kosten gegenüberstehen.

"Sollte überregionales Interesse wecken"

Dennoch wertet das Wirtschaftsministerium das Saarvenir nach wie vor nicht als Misserfolg. "Das Saarvenir stellt keine eigene Kampagne dar, sondern ist ein kleiner Bestandteil der übergreifenden Kurzreisekampagne 'Saarland – Das Land der grenzenlosen Erlebnisse'. Das Saarvenir sollte überregionales Interesse an der Region und ihren Sehenswürdigkeiten wecken", heißt es in der Antwort an den SR weiter.

Das Ziel des überregionalen Interesses wurde immerhin erreicht - wenn auch eher im negativen Sinne. Denn bundesweit hatten die Medien mit Häme und Spott über das Saarvenir berichtet.

Über dieses Thema berichtete auch WIMS - das Magazin am 21.12.2023.

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