Betrugsopfer berichten, wie sie abgezockt wurden

Nach der Veröffentlichung der Dokumentation "I want more – Milliardenraub im Netz" über betrügerische Anlage-Portale im Internet haben sich mehrere Betroffene beim SR gemeldet. Einige wurden durch die Berichterstattung davon abgehalten, weiteres Geld in verdächtige Portale zu stecken. Anderen wurde erst durch den Film klar, dass sie betrogen wurden.

In der Dokumentation "I want more – Milliardenraub im Netz" zeigt das SR-Rechercheteam exklusive Einblicke hinter die Kulissen einer großen Betrügerbande. Sie hatte über Jahre hinweg mit manipulierten Finanz-Plattformen im Internet Anleger um ihre Ersparnisse gebracht.

Vergleichbare Banden wie die im Film gezeigte sind weiter aktiv: Der Betrug mit derartigen Portalen gilt als eine der größten Betrugsmaschen unserer Zeit. Alleine im Saarland haben Betroffene in den vergangenen beiden Jahren gut zehn Millionen Euro verloren.

Trading-Konto stürzt ab

Nach der Veröffentlichung der Dokumentation meldete sich eine Reihe von Betroffenen beim SR, die mit derartigen Internet-Plattformen in Kontakt gekommen waren. Eine Zuschauerin gab an, vor kurzem über 6000 Euro in ein derartiges Portal gesteckt zu haben.

Beim Anschauen der Dokumentation sei ihr die Ähnlichkeit zwischen ihrem Portal und den im Film genannten betrügerischen Systemen aufgefallen. Als sie sich deshalb ihr Geld von dem Portal habe auszahlen lassen wollen, sei ihr Trading-Konto unvermittelt auf null gefallen.

Es ist typisch für betrügerische Finanz-Portale, dass das Guthaben plötzlich weg ist, wenn der Kunde eine Auszahlung beantragt. Die Frau will nun juristisch gegen die Plattform vorgehen. Das ist eine komplette Kehrtwende ihrer eigentlichen Pläne, denn ursprünglich hatte sie vor, ihr Aktiendepot aufzulösen und dieses Geld in die Plattform zu stecken.

Im letzten Moment gestoppt

Ein anderer Betroffener, der sich beim SR gemeldet hatte, berichtete, dass er am Freitag der vergangenen Woche einen dreistelligen Betrag an ein Portal überwiesen habe. Am Wochenende habe er in der ARD-Mediathek die Dokumentation gesehen und sei misstrauisch geworden. Gleich montags sei er zu seiner Bank und habe die Überweisung rückgängig machen können.

Ein anderer Zuschauer gab an, erst kürzlich 40.000 Euro an ein derartiges Internet-Portal verloren zu haben. Auch er will nun Strafanzeige erstatten.

Die Trading-Lüge - Milliardenraub im Netz
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Auch andere Maschen aktiv

Weitere Zuschauer hatten sich gemeldet, die auf andere Betrugsmaschen hereingefallen waren: Darunter war beispielsweise ein Schneeballsystem, an das ein Betroffener knapp eine Million Euro verloren hatte.

Auch meldete sich eine Zuschauerin, der ein gefälschtes Gewinnversprechen gemacht worden war. Sie hätte erst einen vierstelligen Betrag einzahlen sollen, um dann 250.000 Euro zu kassieren. Statt sich darauf einzulassen, ist auch sie zur Polizei gegangen.

Hinweis:

Die Dokumentation "I want more – Milliardenraub im Netz" läuft im Fernsehen wieder am Pfingstsonntag, 28. Mai, 18.00 Uhr und 22.25 Uhr, jeweils auf tagesschau24.

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