Psychiatrie in Merzig überfüllt: Akut-Patienten werden abgewiesen

Seit die SHG-Klinik Merzig nur noch 20 Betten in der stationären Psychiatrie hat, kommt es offenbar häufig dazu, dass Akut-Patienten dort abgewiesen werden. Das berichten Polizisten aus Merzig und beklagen eine daraus entstehende Mehrbelastung der Kollegen insbesondere im Nachtdienst.

Seit dem Abbau von Betten in der stationären Psychiatrie der Merziger SHG-Klinik Anfang Dezember kommt es nach Angaben eines Polizisten, der namentlich nicht genannt werden möchte, wöchentlich dazu, dass Patienten abgewiesen werden.

Und das sei ein großes Problem. Denn wenn die Polizei einen Menschen im psychischen Ausnahmezustand aufgreift, müsse der immer in die zugehörige Kreis-Psychiatrie gebracht werden. Ist diese belegt, muss ein Krankentransport angefordert werden, der den Patienten nach Saarlouis, Saarbrücken, Völklingen oder Wallerfangen bringt.

Situation für Polizei und Patienten belastend

Das dauere meist mehrere Stunden und binde für den gesamten Zeitraum zwei Polizeibeamte. Diese würden wiederum im Landkreis vor allem in der Nacht auch noch an anderer Stelle benötigt, so der Hinweisgeber gegenüber dem SR.

Die Situation sei aber auch für den Patienten belastend, der stundenlang ohne adäquate medizinische Hilfe warten müsse.

SHG-Klinik Merzig will Personal aufstocken

Dass die Situation seit der Betten-Reduzierung in Merzig schwierig ist, weiß auch das Innenministerium. Auf SR-Anfrage bestätigt ein Sprecher, dass es seitdem öfter als zuvor vorkomme, dass die Klinik keine Patienten mehr aufnehmen kann, die von der Polizei untergebracht werden müssen.

Die Klinik teilte dem SR mit, die Psychiatrie sei zu 85-100 Prozent ausgelastet. Derzeit suche man zusätzliches Personal, um die Plätze noch in diesem Jahr zu erweitern, voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 10.01.2024 berichtet.

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