Apotheker im Saarland beklagen Personalnot und "Ignoranz der Politik"

Personalnot, Lieferengpässe bei Medikamenten und stagnierendes Honorar - am Tag der Apotheken machen auch die Apotheken im Saarland auf Missstände aufmerksam. Dafür beteiligen sie sich an der bundesweiten Initiative "Gegen Zukunftsklau". Außerdem sollen bei einem Protesttag am Mittwoch viele Apotheken geschlossen bleiben.

Die Politik tue zu wenig, um die Situation in Apotheken zu verbessern, so lautet der Vorwurf der Apothekerkammer des Saarlandes. Dabei gebe es zahlreiche Baustellen: Es herrsche Personalnot, die Lieferengpässe bei Medikamenten spitzen sich zu, die Kosten steigen und das Honorar stagniere. So werde der Beruf auch immer unattraktiver für junge Nachwuchsapothekerinnen und -apotheker.

Um auf diese Missstände aufmerksam zu machen, beteiligt sich die Apothekerkammer des Saarlandes an der bundesweiten Initiative "Gegen Zukunftsklau", die zum Tag der Apotheken von der Bundesvereinigung Deutscher Apotheken (ABDA) gestartet wird. Wie die Apothekerkammer mitteilte, will man sich damit gegen die "schon seit Jahren anhaltende Ignoranz der Politik" wehren.

Bessere Perspektiven für Nachwuchspharmazeuten

Es ginge außerdem darum, die berufliche Perspektive von jungen Kolleginnen und Kollegen zu verbessern, sagt der Präsident der Apothekerkammer, Manfred Saar. Es gebe spannende und wichtige Aufgaben innerhalb des Berufsfeldes. Jedoch: "Bei anhaltenden Lieferengpässen, zunehmender Bürokratie, steigenden Kosten und einem stagnierenden Honorar wird es für junge Menschen aber leider immer unattraktiver, in der Apotheke zu arbeiten – oder gar selbst eine eigene Apotheke betreiben", so Saar.

"Unsere jungen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten stecken jedoch nicht den Kopf in den Sand, sondern machen Lärm und suchen das Gespräch – ob auf der Straße, in den Sozialen Medien oder in der Apotheke."

Protesttag am 14. Juni

So soll außerdem ein Protesttag auf die Lage der Apotheken aufmerksam machen. Der Saarländische Apothekerverein kündigt an, dass am Mittwoch zahlreiche Apotheken geschlossen bleiben. An dem Tag soll die Versorgung von Patientinnen und Patienten zwar aufrechterhalten bleiben – allerdings nur über die Notdienstapotheken.

Der Verband fordert weniger Bürokratie im Umgang mit den Lieferengpässen, einen Ausgleich für die Mehrarbeit, die durch Lieferengpässe entsteht, eine höhere Vergütung und mehr Planungssicherheit bei der Versorgung.

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