Der im Saarland aufgewachsene Popmusik-Produzent und Ex-Schlagersänger Frank Farian ist tot. Er sei im Alter von 82 Jahren zu Hause in Miami gestorben, teilte die Agentur Allendorf Media am Dienstag unter Berufung auf seine Familie mit.
Im Leben von Frank Farian liefen die Dinge meist anders als geplant, er ließ sich aber nie aus dem Tritt bringen. Geboren wurde er 1941 als Franz Reuther in Kirn. Seine Mutter war Kriegswitwe, zog mit den drei Kindern ins Saarland – und weil die Familie so arm war und der junge Franz immer hungrig, lernte er Koch.
Von Boney M. und Milli Vanilli
Dann kam die Musik – erst versuchte er es mit eigener Band „Frankie Farian und die Schatten“, dann als Schlagersänger. Der Hit „Rocky“ brachte Mitte der 70er das Startkapital für den eigentlichen Frank Farian: den Miterfinder der Euro-Disco hinterm Mischpult im Studio. Boney M., Eruption, Milli Vanilli – die bekamen sogar den Grammy, aber als rauskam, dass das Duo Fab Morvan und Rob Pilatus gar nicht singen konnte, war der schnell wieder weg.
Aus dem Konzept brachte auch das Frank Farian nicht, mit La Bouche und No Mercy kamen neue Hits – und den Wandel zum mächtigen Mann im Hintergrund hat er nie bereut.
Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger würdigte Farian als "Musik-Legende mit stolzen Wurzeln im Saarland". "Wir werden Frank Farian im Gedächtnis und seine Musik im Ohr behalten", sagte Rehlinger.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 23.01.2024 berichtet.