E-Bikes mittlerweile beliebter als klassische Fahrräder

Die Fahrradbranche in Deutschland hat im vergangenen Jahr erstmals mehr E-Bikes als klassische Fahrräder abgesetzt. Auch im Saarland ist der Trend deutlich spürbar. Viele Kunden kaufen ihre Elektroräder allerdings nicht selbst, sondern leasen über ihren Arbeitgeber.

Insgesamt 2,1 Millionen E-Bikes wurden im vergangenen Jahr in Deutschland verkauft. Das geht aus den Marktdaten hervor, die der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) diese Woche vorgestellt hat.

Damit sind deutschlandweit erstmals mehr E-Bikes als normale Fahrräder verkauft worden. Die Zahl der verkauften klassischen Fahrräder lag bei 1,9 Millionen.

Auch im Saarland viele E-Bike-Verkäufe

Auch im Saarland erfreuen sich E-Bikes seit Jahren zunehmender Beliebtheit. Bei "Total Normal Bikes" in St. Ingbert machen E-Bikes inzwischen rund 90 Prozent der Verkäufe aus, berichtet Geschäftsführer Stefan Schütz dem SR.

Bei "Bikes + E-Bikes Saarbrücken" stellt man seit Jahren diesen Trend fest. Geschäftsführer Jochen Pollex hat sein Geschäft deshalb vor vier Jahren komplett auf den Handel mit E-Bikes umgestellt. "Eine Stadt wie Saarbrücken ist prädestiniert für E-Bikes. Überall Hügel drumherum – nur mit einem E-Bike kommt man unverschwitzt jeden Hügel hoch. Es ist das Fortbewegungsmittel für diese Stadt", so Pollex.

E-Bike-Leasing boomt

Allerdings kaufen die wenigsten Kunden heute noch selbst ein E-Bike – das berichten beide Fahrradhändler übereinstimmend. Wegen stark gestiegener Preise in den vergangenen Jahren sei die Nachfrage nach Leasing enorm hoch.

Vor allem das Leasing über den Arbeitgeber sei "extrem stark" nachgefragt, berichten beide Händler. Bei diesem Konstrukt wird das Fahrrad ähnlich wie ein klassischer Dienstwagen behandelt und größtenteils vom Arbeitgeber finanziert. "Privatleasing macht eigentlich keiner", so Jochen Pollex.

Auch der Handelsverband Zweirad (VDZ) berichtet, dass der starke Absatz von E-Bikes mit der steigenden Zahl der Leasingfinanzierungen zusammenhängt. Das hohe Leasingaufkommen stelle allerdings "hohe Ansprüche an die Administration des Fahrradfachhandels", weil es eine sehr große Anzahl von Anbietern gebe.

Werkstätten stark ausgelastet

Und noch einen Nebeneffekt hat der Trend zu immer mehr E-Bikes: Nach Angaben des Handelsverbands Zweirad (VDZ) hat auch die Nachfrage nach Werkstattleistungen deutlich zugenommen.

Das kann Jochen Pollex bestätigen. "E-Bikes haben einen höheren Verschleiß durch das höhere Gewicht und die höhere Durchschnittsgeschwindigkeit." Man empfehle daher, das E-Bike einmal im Jahr oder spätestens alle 1000 Kilometer zur Inspektion zu bringen.

Die Kunden würden bei E-Bikes seiner Erfahrung nach auch großen Wert auf den Werkstattservice legen. Das sei für lokale Händler ein Vorteil im Vergleich zum Online-Handel.

Höhere Umsätze seit Corona-Pandemie

Auf dem Fahrradmarkt hatte es während der Corona-Pandemie nach Angaben des ZIV einen regelrechten Boom gegeben. 2019 lagen die Umsätze der Fahrradbranche in Deutschland noch bei vier Milliarden Euro. 2023 wurden laut ZIV Fahrräder und E-Bikes im Wert von 7,06 Milliarden Euro verkauft.

Den Marktdaten zufolge lag der Durchschnittspreis für ein klassisches Fahrrad im vergangenen Jahr bei 470 Euro. Bei E-Bikes stieg der Durchschnittspreis von 2800 auf 2950 Euro.

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