Landesarchiv aktualisiert Liste saarländischer Euthanasieopfer

Die Euthanasiepolitik des NS-Regimes forderte auch im Saarland viele Opfer. Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus gibt es jetzt eine aktualisierte Liste mit über 1000 Namen.

Euthanasieopfer sind Menschen, die der systematischen Ermordung von Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen während der Zeit des Nationalsozialismus zum Opfer fielen. Lange Zeit gab es im Saarland keine Liste der saarländischen Euthanasieopfer. Eine erste solche Liste wurde vor zwei Jahren vom Landesarchiv veröffentlicht, seitdem wird sie regelmäßig aktualisiert.

Jetzt über 1000 Namen auf der Liste

Auf der jetzt erneut aktualisierten Liste, die das Landesarchiv vor dem Hintergrund des morgigen Holocaust-Gedenktages veröffentlicht hat, finden sich 1055 Namen. Laut Landesarchiv eine immer noch "vorläufige und unvollständige Liste". Diese, so der Chef der Staatskanzlei, David Lindemann, leiste einen wichtigen Beitrag, ein würdiges Gedenken an die Opfer zu ermöglichen und ihr Leid vor dem Vergessen zu bewahren.

Eine erste solche Liste wurde im Januar 2021 veröffentlicht. Ausschlaggebend war unter anderem eine Anfrage der Landtagsfraktion der Linkspartei 2018.

Laut Landesarchiv wurden die saarländischen Euthanasieopfer bis 1939 größtenteils in der Heil- und Pflegeanstalt Merzig sowie im Landeskrankenhaus Homburg untergebracht. Die im Landesarchiv archivierten Patientenakten dienten demnach als wichtige Quelle, außerdem untere anderem Akten des Bundesarchivs oder Opferlisten verschiedener Gedenkstätten.

Über dieses Thema wurde auch in den SR-Hörfunknachrichten am 26.01.2023 berichtet.

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