Krankenstand im Saarland auf Rekordniveau

2022 hatten besonders viele Saarländerinnen und Saarländer mit Krankheiten zu kämpfen. Beim Krankenstand ist seit dem Beginn der Auswertungen 1991 ein neuer Rekordwert erreicht worden. Treiber waren dabei vor allem Atemwegserkrankungen.

Eine am Montag veröffentlichte Analyse der AOK unter ihren Versicherten bestätigt einen Trend, den die Techniker Krankenkasse schon im Dezember verzeichnet hatte: Das Jahr 2022 war hinsichtlich des allgemeinen Krankenstandes im Saarland mit 6,4 Prozent ein Rekordjahr.

Erkältung, Grippe und Corona vorherrschend

Zurückzuführen ist das vor allem auf Atemwegserkrankungen wie Erkältungen, Grippe oder Corona. 37,7 Prozent aller versicherten Beschäftigten waren aus diesem Grund arbeitsunfähig, doppelt so viel wie 2021 (19,3 Prozent). Weit dahinter folgten Muskelerkrankungen (19,1 Prozent) und psychische Erkrankungen (8 Prozent).

Die Analyse zeigt auch, dass seit Pandemiebeginn rund 25 Prozent aller durchgehend erwerbstätigen bei der Krankenkasse Versicherten mindestens einmal im Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung ausgefallen sind, rund 9500 von 40.000 Personen. Post-Covid-Erkrankungen machen rund ein Prozent aus (175 Personen), wobei der Schwerpunkt im Herbst liegt.

Post-Covid-Erkrankte fallen eher lange aus

„Diese relativ wenigen Betroffenen haben jedoch lange AU-Zeiten von durchschnittlich 25 Tagen“, sagte Martina Niemeyer, Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland. Sowohl die Zahl der Betroffenen als auch die Schwere der Erkrankungen habe jedoch im Verlauf der Pandemie nachgelassen.

In acht Prozent der Post-Covid-Fälle wurde zusätzlich ein akuter Infekt festgestellt, bei vier Prozent Unwohlsein und Ermüdung, bei 3,8 Prozent Kurzatmigkeit. Die Analyse zeigt auch, dass ältere Menschen, die an Corona oder Post-Covid erkranken, tendenziell länger krankgeschrieben sind.

Erkrankte unter 30 Jahren waren im Mittel 7,2 Tage aufgrund einer akuten und 16 Tage wegen einer Post-Covid-Erkrankung arbeitsunfähig. Berufstätige ab 60 Jahren fielen durchschnittlich 13,2 Tage bzw. 39,8 Tage aus. Der Durchschnitt über alle Altersgruppen liegt bei zehn Tagen bzw. 25 Tagen.

Diese Berufsgruppen sind besonders betroffen

Der Blick auf die Berufsgruppen im Zusammenhang mit Corona-Erkrankungen zeigt, dass vor allem die Sozialverwaltung und -versicherung im Verlauf der Pandemie stark betroffen waren. Von 100.000 Beschäftigten waren 31.777 erkrankt. Dahinter folgen chemisch-technische Labors (29.630 Fälle), medizinische Fachangestellte (27.312) und Ergotherapeuten (25.263)

Bei Post-Covid kommt die Kinderbetreuung und -erziehung mit 1379 Fällen zuerst, gefolgt von der Gesundheits- und Krankenpflege (1134 Erkrankte je 100.000).

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 03.04.2023 berichtet.

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