Weiß lackierte Fahrräder an Kreuzungen, Fahrbahnrändern und Einmündungen erzählen eine traurige Geschichte: An diesem Ort ist ein Radfahrer oder eine Radfahrerin tödlich verunglückt. Aus dem Grund werden die weißen Fahrräder auch "Ghost Bikes", also "Geisterfahrräder", genannt, aufgestellt. Sie sollen der Verunglückten gedenken und gleichzeitig als Mahnmal dienen.
In Saarlouis sind nach Angaben des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Kreisverband Saarlouis im Rahmen des „Ride of Silence“ am 17. Mai zwei neue Ghost Bikes aufgestellt worden: an der Shell-Tankstelle an der Provinzialstraße und am Walther-Bloch-Ring an der B 405.
Gedenkfahrt für tödlich verunglückte Radfahrer
Der „Ride of Silence“ ist eine weltweit stattfindende Gedenkfahrt, die auf getötete oder verletzte Radfahrerinnen und -fahrer aufmerksam macht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fahren dabei traditionell in weißer Kleidung.
Karte verzeichnet Unglücksorte im Saarland
In den vergangenen 20 Jahren seien im Saarland durchschnittlich jährlich drei Radfahrerinnen bzw. -fahrer bei einem Unfall gestorben, sagt Marcel Scherf, Sprecher des ADFC Kreisverband Saarlouis – wenn auch nicht alle durch Fremdeinwirkung.
Auf der Internetseite http://ghostbike-saar.de listet der ADFC alle Unglücksorte im Saarland. Nutzerinnen können dort sehen, wo genau und in welchem Jahr ein Radfahrer bzw. eine Radfahrerin im Saarland zu Tode gekommen ist. So ereignete sich etwa am 16. September 2020 ein tödlicher Fahrradunfall in der Lothringer Straße in Merzig.
Elf Unfälle sind aktuell dokumentiert. Wer noch einen weiteren Unfallort melden wolle, könne sich an den ADFC wenden. „Wir nehmen jeden Standort auf der virtuellen Karte auf“, erklärte Pascal Bies, Sprecher des ADFC Merzig.