Invasive Krebsart breitet sich im Saarland aus – Gefahr für heimische Tiere

Im Saarland sind gerade viele auffällig rote Krebse unterwegs. Dabei handelt es sich um Rote Amerikanische Sumpfkrebse, eine invasive Art. Zwar sind die Krebstiere schön anzusehen – doch sie stellen eine echte Bedrohung für die heimischen Tiere dar. In anderen Bundesländern gehen Ehrenamtliche deshalb auf die Jagd nach ihnen.

Kurioses Phänomen rund um Nalbach: Massenhaft Krebse laufen dort über den Saar-Rad-Weg. Dabei handelt es sich um Rote Amerikanische Sumpfkrebse, die offenbar ein neues Habitat suchen.

Wahrscheinlich war es den Roten Amerikanischen Sumpfkrebsen im „alten“ Gewässer zu voll, vermutet der saarländische Biologe Sebastian Hoffmann. Durch das feuchte und warme Wetter der letzten Tage hielten es die Krebse auch gut an Land aus und suchten sich einen neuen Lebensraum. Sollte es kommende Woche wieder trockener und noch wärmer werden, hätte die Krebswanderung aber bald ein Ende.

In fast allen Supermärkten zu kaufen

Rote Amerikanische Sumpfkrebse zählen laut Hoffmann zu den bedeutendsten kommerziellen Krebsarten: Als „Flusskrebse“ oder „Süßwasserkrebse“ gibt es sie in fast allen Supermärkten zu kaufen. Daher hat sich der Sumpfkrebs von seiner Heimat Nordamerika aus schnell in ganz Europa verbreitet.

Er ist als invasiv eingestuft und hat die im Saarland einheimische Arten Edelkrebs und Steinkrebs fast komplett verdrängt: Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs überträgt die sogenannte Krebspest, eine Pilzerkrankung, an der die einheimischen Krebse zu Grunde gehen.

Nicht nur im Saarland unterwegs

Nicht nur im Saarland sind die Roten Amerikanischen Sumpfkrebse gerade unterwegs. Auch in Südhessen sind sie auf Waldwegen, Straßen oder heimischen Garten zu sehen. Und das alarmiert den Naturschutzbund Nabu Hessen, wie die Hessenschau berichtet.

Das Problem dabei sei, dass die Ausbreitung der bei uns nicht heimischen Art dadurch massiv beschleunigt wird. So vermehre sich der Krebs „wie verrückt“. Schon ein einziges trächtiges Weibchen könne ausreichen, um den Sumpfkrebs endgültig in ein Gewässer einzuschleppen – was zum Problem nicht nur für die einheimischen Krebse würde.

Der Allesfresser sei auch eine Bedrohung für Schnecken, kleine Lurche, den Laich von Amphibien und sogar kleinere Fische, so der Nabu Hessen.

Bedrohung für heimische Tiere

Das Thema beschäftigt auch die Gemeinde Großniedesheim im Rhein-Pfalz-Kreis. Wie der SWR berichtet, breitet sich der Rote Amerikanische Sumpfkrebs im Schrakelbach und anderen benachbarten Gewässern nördlich von Frankenthal bei Mannheim aus. Ehrenamtliche wollen das zum Schutz der anderen Tiere verhindern und fangen die Krustentiere – einige davon landen am Ende im Kochtopf.

Befischen und essen, das wäre zum Schutz der heimischen Tiere wohl auch im Saarland „die beste Möglichkeit, die wir haben“, sagt Hoffmann.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Sendung "Region am Nachmittag" am 04.08.2023 berichtet.

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