Land und Krankenkassen raten zu Vorsicht bei Hitze

Das Robert Koch-Institut geht davon aus, dass allein im Sommer vergangenen Jahres bundesweit etwa 4500 Menschen hitzebedingt ums Leben kamen. Zum bundesweiten Hitzeaktionstag warnt die saarländische Landesregierung deshalb vor Gesundheitsrisiken durch die hohen Temperaturen. Die Krankenkassen AOK und IKK Südwest geben ebenfalls Tipps, wie man sich vor der Hitze schützen kann.

Im Saarland diskutiert eine interkommunale Arbeitsgruppe, wie Städte und Gemeinden den Menschen an heißen Sommertagen helfen können. So planen einige Kommunen etwa öffentliche klimatisierte Räume, in denen sich Bewohner vom Hitzestress erholen können.

Vor allem Ältere und Kleinkinder gefährdet

Die saarländische Landesregierung ruft die Saarländerinnen und Saarländer zudem dazu auf, selbst Schutzmaßnahmen zu ergreifen. "Neben ausreichendem Trinken, sollte im Freien beispielsweise immer eine Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille getragen sowie auf ein wirksames Sonnenschutzmittel zurückgegriffen werden. In heißen Perioden wird außerdem empfohlen, den Tagesablauf an die Hitze anzupassen sowie übermäßige körperliche Anstrengung zu vermeiden", sagte Gesundheitsstaatssekretärin Bettina Altesleben.

Gefährdet seien vor allem ältere Menschen, Kleinkinder und vulnerable Gruppen, so das Gesundheitsministerium. Die Landesregierung hat spezielle Empfehlungen für diese Gruppe sowie allgemeine Hitzetipps auf ihrer Website zusammengefasst.

Ausreichend trinken

Auch die Krankenkassen AOK Rheinland-Pfalz/Saarland und IKK Südwest raten zu Vorsicht an heißen Tagen. Zwischen 2017 und 2022 sei die Zahl der Menschen, die wegen Flüssigkeitsmangel im Krankenhaus behandelt werden mussten, in den Sommermonaten Mai bis September um 25 Prozent gestiegen, teilte die Krankenkasse IKK Südwest mit, die im Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen mehr als 635.000 Versicherte hat.

Von 2021 auf 2022 sei der Anstieg mit rund 30 Prozent am stärksten gewesen. Das habe eine Analyse der Versichertendaten der IKK Südwest ergeben. Das Robert Koch-Institut schätzt, dass allein im Sommer 2022 bundesweit 4500 Menschen wegen der Hitze gestorben sind.

Es sei deshalb wichtig, viel zu trinken, so die IKK Südwest. Um vor allem Senioren, Pflegebedürftigen und Kindern das Trinken zu erleichtern, sei ein erster Schritt, Wasser leicht zugänglich zu machen, rät IKK-Südwest-Ernährungscoach Stefanie Huba.

Abwechslung bei Getränken

"Mehrere Wasserkrüge oder auch -spender an wichtigen Orten im Haus zu platzieren, reicht oft schon als Erinnerung. Trinkgewohnheiten zu ritualisieren ist ebenfalls effektiv", so Huba.

Auch Abwechslung bei den Getränken könne helfen. So könnte etwa Obst unter das Wasser gemischt werden. Ungesüßte Früchtetees seien ebenfalls geeignet. "Über die Nahrung lässt sich ebenfalls Flüssigkeit in den Körper bringen. Wassermelone und Gurke haben einen sehr hohen Wasseranteil und sollten Jung und Alt daher im Sommer oft angeboten werden", sagte Huba.

Wohnung und Auto kühl halten

Die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland gibt zudem Tipps, wie die Wohnung und das Auto vor Hitze geschützt werden können.

Nachts sollte demnach gut durchgelüftet werden. Dabei könnten auch feuchte Tücher vor die Fenster gehängt werden. Dadurch könne sich Verdunstungskälte bilden. Tagsüber sollten die Fenster geschlossen bleiben, da durch gekippte Fenster die Hitze in die Wohnung kommen könne.

Klimaanlage nicht zu kalt einstellen

Das Auto könne mit Sonnenschutzfolien geschützt werden. Aber auch zugeschnittene Pappen könnten hilfreich sein. Vor der Fahrt sollte das Auto zunächst gut durchgelüftet werden.

Die Klimaanlage sollte zudem nicht zu kalt eingestellt sein. Grund dafür sei, dass große Temperaturunterschiede den Körper zusätzlich stressen. Bei Hitze seien rund 24 Grad gut, bei höheren Temperaturen schwinde die Konzentration des Fahrers.

Signal für mehr Hitzeschutz

Unter dem Motto "#MitHitzeKeineWitze" hat am Mittwoch auch ein bundesweiter Hitzeaktionstag stattgefunden. Damit wollen die Bundesärztekammer und die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) auf die notwendige Vorsorge für extreme Hitzeereignisse aufmerksam machen.

Gesundheitlicher Hitzeschutz müsse zu einer verpflichtenden Aufgabe werden. "Schutzkonzepte werden noch für diesen Sommer in allen Kommunen, Gesundheitseinrichtungen, sozialen Einrichtungen, Kitas, Schulen und Unternehmen benötigt", heißt es auf der Website der Bundesärztekammer.

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Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 14.06.2023 berichtet.

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