Die ukrainisch-deutsche Journalistin und Schriftstellerin Katja Petrowskaja erhält den Hauptpreis beim diesjährigen Gustav-Regler-Preis. Sie bekommt die Auszeichnung für ihr Gesamtwerk.
Die Jury begründete die Wahl damit, dass Petrowskajas Werk "durch klare, empathische Sprache, analytische Schärfe und den Ausdruck gelebter Menschlichkeit" besteche. Katja Petrowskaja sei zudem eine "europäische Intellektuelle", die genau wie Gustav Regler für ihre Ideale und Werte kämpfe und schreibe.
Werke in 30 Sprachen übersetzt
Katja Petrowskaja wurde 1970 in Kiew geboren und lebt seit 1999 in Berlin. Sie studierte in Tartu, Stanford und Moskau Literaturwissenschaft und ist als Journalistin für deutsche und russischsprachige Medien tätig. Ihr literarisches Debüt Vielleicht Esther (2014) wurde in über 30 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet.
SR-Förderpreis für Marty Sennewald
Der Gustav-Regler-Förderpreis des Saarländischen Rundfunks geht an den Berliner Autor Marty Sennewald. Der Preis zeichnet seinen Text „Held“ aus, der den Anfang eines autofiktionalen Historienromans bildet und die Frage nach der Schuld eines jungen Menschen im Nationalsozialismus stellt.
Verleihung alle drei Jahre
Die Preisverleihung fand am 15. Oktober im Museum Schloss Fellenberg in Merzig statt. Der Festakt zur Verleihung der beiden Preise war aus organisatorischen Gründen vom Frühjahr auf den Herbst verschoben worden.
Die Kreisstadt Merzig verleiht alle drei Jahre den Gustav-Regler-Preis. Er dient zur Anerkennung literarischer Verdienste um interkulturelle und internationale Verständigung sowie zur Förderung des Nachwuchses.
Über dieses Thema berichten auch die SR-Hörfunknachrichten am 15.10.2023.