Girls’ Day auf der Flugzeugwerft in Ensheim

Die meisten haben ein Flugzeug schon einmal von innen gesehen. Die wenigsten wissen aber, wie es ohne Sitze, Turbinen oder Cockpit aussieht. Für vier Mädchen aus Saarbrücken war das möglich – beim Girls’ Day in der Flugzeugwerft am Flughafen in Ensheim.

„Wenn man sich das anguckt und das so noch nie gesehen hat, dann denkt man einfach nur: wow“, sagt die zwölfjährige Nola im Schatten eines aufgeschraubten Passagierflugzeugs in einer Halle am Flughafen Saarbrücken. Zwischen Rotorblättern, Werkzeugen und Reifen lernen Nola und drei weitere Mädchen die Berufe in einer Flugzeugwerkstatt kennen. Sie sind überrascht, was alles in einem Flugzeug steckt: „Da ist so viel Technik drin, so viele Kabel. Das ist überwältigend.“

Kabel für die Flugzeugstatik

„Jedes Kabel hat einen festen Platz im Flieger. Wenn da eins an der falschen Stelle ist, könnte der Rumpf des Flugzeugs auseinander brechen“, erklärt Leiter der Gruppe und Prüfer für Luftfahrtgeräte Christian Henrikus.

Dann wird geschätzt: Wie viele Kilometer Kabel sind wohl in einem solchen Flieger? Acht, neun oder mehrere Hundert? Bei der richtigen Antwort werden die Augen der vier Mädchen größer und ihre Münder klappen auf. „Bis zu 500 Kilometer Kabel können in einer größeren Maschine verlegt werden.“

Flugzeugwerft in Ensheim veranstaltet Girl´s Day

Das Interesse wecken 

In der Halle stehen aktuell zwei der fünf Flugzeuge, die ATS Aviation in der Werft betreut. Mit 20 Metern Länge nehmen sie den gesamten Raum ein. Christian Henrikus ist sehr bemüht, den Mädchen jedes Detail zu zeigen, alles zu erklären und Fragen zu beantworten.

Nola und die anderen dürfen sich sogar ins Cockpit setzen und auf eines der Tragwerke klettern – in fünf Metern Höhe. „Das war noch einmal eine ganz andere Sicht von da oben. Wenn man von unten draufguckt, fragt man sich: Wie kann das halten? Und dann können da sogar Menschen drauf“, meint Nola.

Für Christian Henrikus und den Betrieb ist es der erste Girls’ Day. Der Prüfer für Luftfahrtgeräte wirkt begeistert, dass Interesse an seinem Beruf gezeigt wird: „Der Altersdurchschnitt liegt bei zwölf Jahren. Das ist noch recht jung. Aber die Fragen, die heute gestellt werden, sind sehr detailliert, auf den Punkt gebracht und einige der Mädchen bringen ja auch schon Erfahrung aus dem Handwerk mit. Es läuft alles sehr gut.“

Mädchen für IT und Technik begeistern

Dieses Jahr nehmen im Saarland rund 750 Mädchen an diesem Aktionstag teil. Am Girls’ Day sollen Mädchen Berufe oder Studienfächer kennenlernen, in denen der Frauenanteil unter 40 Prozent liegt, wie zum Beispiel in technischen Berufen oder der IT.

Tanja Bleimehl, Qualitätsmanagerin in der Flugzeugwerft, kennt die Hürden. Sie rät: „Einfach keine Angst haben. Traut euch! Es ist alles machbar, man kann alles erreichen. Ich sehe das ja auch bei mir. Ich habe mich auch in der technischen Branche durchgesetzt.“

Die Flugzeugwerft erhofft sich von solchen Veranstaltungen vor allem, Menschen aus der Region zu erreichen und auf den Betrieb aufmerksam zu machen. Ab diesem Jahr sollen auch erstmals Azubis angestellt werden. Nola ist an diesem Girls’ Day jedenfalls in ihrer Berufsidee bestärkt worden: „Ich war auch heute hier, weil ich vor allem Handwerk machen will. Und sehen, was es da für unendliche Weiten gibt. Und es gibt ja wirklich unzählige Berufe und Möglichkeiten im Handwerk.“

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Über dieses Thema hat auch die SR3 Region am Nachmittag vom 27.04.2023 berichtet.

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