Angeklagter schweigt im Prozess um Mord an 69-Jähriger aus Schiffweiler

Am Mittwoch hat der Prozess um die getötete 69-jährige Frau aus Schiffweiler vor dem Landgericht Saarbrücken begonnen. Einem mehrfach vorbestraften 61-Jährigen wird Mord, Vergewaltigung und sexuelle Belästigung vorgeworfen. Beim Prozessauftakt wirkte der Angeklagte teilnahmslos.

Anfang September 2023 ist in Neunkirchen-Sinnerthal die Leiche einer Frau gefunden worden. Die Obduktion bestätigte den Verdacht der Polizei, dass es sich um eine vorher vermisst gemeldete 69-jährige Frau handelte. Rund eine Woche später nahmen Beamte einen tatverdächtigen 61-Jährigen fest.

Vorwurf: Mord und Vergewaltigung mit Todesfolge

Am Mittwoch hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter vor dem Landgericht Saarbrücken begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem einschlägig vorbestraften Mann Mord zur Befriedigung seines Geschlechtstriebs sowie Vergewaltigung und sexuelle Belästigung vor.

Der Angeklagte äußerte sich am ersten Prozesstag nicht zu den Vorwürfen, wirkte gar teilnahmslos.

Bereits mehrere Vorfälle vor Tat

Unter anderem wurde die leitende Ermittlerin gehört. Sie berichtete etwa davon, dass der Beschuldigte schon vor der Tat, in den Jahren 2022 und 2023, mehrfach Frauen sexuell belästigt und bedroht habe – etwa mehrere Mitarbeiterinnen einer Bäckerei, in der der Beschuldigte als Reinigungskraft angestellt war. Angezeigt wurden diese Taten aber erst, nachdem gegen den Beschuldigten im Fall der getöteten Rentnerin ermittelt wurde.

Nach einer sexuellen Belästigung im Sommer 2023 in Mainzweiler soll der Angeklagte zudem im Internet nach K.o.-Tropfen gesucht und diese auch bestellt haben – vermutlich aber in einem Fake-Online-Shop. 

Prozess um vergewaltigte und getötete 69-Jährige beginnt

Angeklagter ist mehrfach vorbestraft

Der 61-Jährige saß nach schweren Sexualstraftaten seit 1991 drei Mal jeweils mehrere Jahre in Haft. 2003 ordnete das Gericht schließlich Sicherungsverwahrung an, aus der der Angeklagte 2020 aber aufgrund einer positiven Legalprognose frei kam. Der Beschuldigte hatte unter anderem die Auflage, sich regelmäßig mit seiner Bewährungshelferin zu treffen.

Die leitende Ermittlerin berichtete vor Gericht auch von der Vernehmung der Bewährungshelferin des Angeklagten. Dieser habe er erzählt, dass er nicht mehr das Gefühl habe, Frauen, die er im Wald treffe, angreifen zu wollen.

Psychiater der forensischen Ambulanz bescheinigten ihm 2022 zudem einen positiven Therapieverlauf. Gut ein Jahr nach diesem Gutachten ereignete sich schließlich die jetzt angeklagte Tat von Sinnerthal.

Angeklagtem droht erneut Sicherungsverwahrung

Der Angeklagte soll der 69-Jährigen, die mit ihrem E-Bike unterwegs war, Anfang September 2023 zufällig begegnet sein und sie vergewaltigt haben.

Ein Abgleich mit der Sexualstraftäter-Datei beim Bundeskriminalamt brachte wenige Tage später einen Treffer. Die Ermittler hatten eine DNA-Spur des Angeklagten am Körper des Opfers sichergestellt. Sollte er verurteilt werden, muss er mit erneuter Sicherungsverwahrung rechnen.

Der Prozess wird im April fortgesetzt. Im weiteren Verlauf des Prozesses werden dann auch die Ärzte gehört, die den Beschuldigten behandelt haben, die Bewährungshelferin des mutmaßlichen Täters sowie die Gutachter, die dessen Zustand eingeschätzt hatten.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 13.03.2024 berichtet.

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