Nachrichten auswählen, einordnen, erklären

Vor dem Hintergrund von Fake-News im Internet hält Tagesschausprecher Jan Hofer die Arbeit von Journalisten für unverzichtbar. Dies sagte Hofer am Freitagabend bei einer Podiumsdiskussion des SR. Unabhängiger Journalismus sei gerade in diesen Zeiten wichtiger als je zuvor.

Aufgabe von Journalisten sei es, Nachrichten, die im Netz kursieren, auszuwählen, einzuordnen und zu erklären, sagte Hofer. Dies sei nach seiner Auffassung ein Bedürfnis vieler Menschen. So habe die Tagesschau im vergangenen Jahr ihr erfolgreichstes Jahr in der Geschichte der Nachrichtensendung verzeichnet.

Mit der technischen Entwicklung seien die Nachrichten schneller geworden, aber auch die Kritik an Medien sei schneller und ungehemmter geworden, sagte der Chefsprecher der "Tagesschau". Habe man früher noch Briefpapier, eine Schreibmaschine, die richtige Adresse und dann noch den Weg zum Briefkasten gebraucht, reiche heute eine E-Mail. "Heute haben Leute schon eine Mail geschrieben, da habe ich noch gar nicht ausgesprochen", sagte Hofer.

Verändertes Selbstbild

Der Programmchef des Radiosenders B5 aktuell, Max Stocker, empfahl den Medien, immer wieder mit den Kritikern ins Gespräch zu kommen, "selbst wenn die Erfolgsaussichten gering sind". Nähe zum Publikum sei für Journalisten wichtig. Die Unternehmensberaterin Kirsten Kahler forderte Journalisten auf, auch über ihren sozialen Hintergrund nachzudenken. Für ein journalistisches Volontariat seien meist Abitur und Studium nötig, sagte die Beraterin, die sich auf den Bereich Krisen-PR spezialisiert hat. Wenn Informationsalternativen in den sozialen Medien auftauchten, "werden Journalisten plötzlich zu Eliten".

Die Journalisten selbst hätten sich noch vor einigen Jahrzehnten als Elite mit festgefahrenen Meinungen gesehen, beschrieb Tagesschau-Mann Hofer. "Die Tagesschau war nicht so wirklich menschlich, sondern eher roboterhaft", sagte Hofer, der in der Vergangenheit auch für den Saarländischen Rundfunk gearbeitet hatte. Die Einstellung habe sich erst in den 90er Jahren geändert.

Die Podiumsdiskussion trug den Titel "Journalisten in der Vertrauenskrise – Eine Herausforderung!" Moderiert wurde die Runde von SR-Chefredakteur Norbert Klein.

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