Saar-Apotheken reagieren auf Hype um Diabetes-Medikament Ozempic

Weil das Diabetes-Medikament Ozempic auf sozialen Netzwerken als Wundermittel fürs Abnehmen angepriesen wird, reagieren jetzt die Apotheken im Saarland. Auf Rezepten muss nun festgehalten sein, dass das Mittel für die Behandlung von Diabetes verwendet wird.

Auf den sozialen Netzwerken Instagram oder TikTok sieht man immer wieder Menschen, die viel Gewicht abgenommen haben und behaupten, das liegt an einer Spritze: Das beworbene Medikament heißt Ozempic und ist eigentlich für Diabetiker gedacht. Weil es aber dabei hilft, Gewicht zu verlieren, nutzen wohl einige Menschen das Medikament, um ein paar Kilo abzunehmen.

Engpässe bei Ozempic

In den Apotheken auch im Saarland ist die Nachfrage nach Ozempic stark gestiegen. Das führt zu Engpässen und langen Lieferzeiten, berichtet der saarländische Apothekerverein. Deren Vorsitzende Susanne Koch sagte dem SR, man habe deswegen die Vorschriften zur Abgabe verschärft. So müsse auf Privatrezepten nun festgehalten sein, dass das Mittel für die Behandlung von Diabetes verwendet wird.

Und es gibt noch ein weiteres Problem: Immer wieder tauchen auch gefälschte Rezepte auf, berichtet Koch. "Teilweise hatten wir Rezepte in kyrillischer Schrift, sodass es für uns nicht zu erörtern war, ob das Rezept ordnungsgemäß ausgefüllt ist."

Alternative zu Ozempic kommt

Ende des Monats wird eine Alternative zu Ozempic auf den Markt kommen – mehr als doppelt so hoch dosiert und neben Diabetes auch für Adipositas zugelassen. Annette Hammes, Diabetologin, sieht darin Möglichkeiten, aber auch Risiken. "Diese Mittel bergen wirklich fantastische Wirksamkeiten, die sich in den Studien abzeichnen. Aber wir haben natürlich noch kein riesiges Patientenkollektiv über viele Jahre hinweg in dieser hohen Dosis behandelt."

Das bedeutete wie immer in der Medizin, wenn neue Medikamente auf den Markt kommen: Es könne sein, dass sich Nebenwirkungen zeigen, die man in Studien nicht sehen konnte. Dass die Medikamente den Abnehmtrend in den sozialen Medien befeuern, sehen die Ärzte zudem kritisch.

Langzeitfolgen unklar

Barbara Jacobi, Adipositas-Chirurgin, ergänzt: "Es ist wichtig, dass man Aufklärung betreibt, dass man durchaus mit anderen Möglichkeiten, mit Ernährung, mit Sport, deutlich besser fährt, als ein Medikament zu nehmen, wo wir einfach noch nicht wissen, was die Langzeitrisiken und Folgen sind." Besonders Jugendliche sollten davon Abstand nehmen.

Über dieses Thema berichtet auch der aktuelle bericht am 12.07.2023.

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