Rund 300 Teilnehmer bei Hebammen-Demo in Merzig

Die Freien Hebammen im Landkreis Merzig-Wadern hatten zu einer Demo in Merzig aufgerufen. Der Grund: Es gibt Gerüchte, der Sanierungs-Beauftragte plane, die Geburtsklinik am SHG-Krankenhaus Merzig zu schließen. Zu dem Protest kamen rund 300 Menschen.

Der Protest-Aufruf richtete sich an alle Hebammen, werdende Mütter und Väter, sowie an alle Unterstützer, die sich dafür einsetzen wollen, dass die Geburtsstation in Merzig erhalten bleibt.

Jährlich 550 Geburten

Die Organisatoren befürchten eine Unterversorgung des ländlichen Raums mit langen Fahrtzeiten von über 50 Minuten. Das sei nicht zumutbar und riskant. Jährlich würden in Merzig 550 Geburten betreut.

Hinter vorgehaltener Hand höre man immer deutlicher heraus, dass gerade diese Station auf der Abschussliste des Generalbevollmächtigten für die Sanierung der SHG-Klinik stehe, sagt eine der Organisatorinnen.

Hebammen sehen Geburtshilfe bedroht

 „Dadurch, dass wir 24 Stunden da sein müssen, von Montag bis Sonntag, und dadurch, dass wir da nicht so auslastbar sind wie andere Stationen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Klinik eine der ersten ist, die dann wieder schließt, relativ groß“, sagte Daniela Schüler-Hegert, freiberufliche Hebamme. „Das sieht man ja auch an den anderen Häusern. Da wird die Geburtshilfe oft als erstes geschlossen.“

Nach Angaben der Polizei in Merzig nahmen am Samstagvormittag rund 300 Personen an der Demo teil. Die Veranstaltung verlief friedlich. Zum Abschluss gab es eine Kundgebung am historischen Rathaus.

Plan für Weiterbetrieb noch unklar

Auf SR-Anfrage teilt das beauftragte Rechtsanwaltsbüro mit, dass man derzeit noch keine Auskunft über die konkreten Maßnahmen zur Sanierung geben könne. Man sei aber "auf der Zielgeraden" und werde in den kommenden Wochen einen Plan vorlegen.

Schriftlich teilt das Büro weiter mit, dass es weiterhin einen Klinikbetrieb in Merzig geben werde. Wie der aussieht könne man aber aktuell noch nicht sagen.

Ministerium will Geburtsklinik unterstützen

„Wir haben schon sehr viele Gespräche geführt, sowohl mit der SHG-Klinik Merzig als auch mit den kommunalen Politikern und über die Kommune hinaus“, so Daniela Hebamme Schüler-Hegert. „Es ist mal wieder eine Frage des Geldes.“

Das zuständige Gesundheitsministerium sicherte derweil seine Unterstützung für den Erhalt der Geburtsklinik in Merzig zu. Die SHG-Klinik Merzig ist aktuell die Einzige im Landkreis Merzig-Wadern, wo Kinder geboren werden können.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 30.09.2023 berichtet.

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