Mutmaßlicher Coronatest-Betrüger in St. Ingbert festgenommen

In St. Ingbert ist der Polizei am Dienstag ein 24 Jahre alter Mann ins Netz gegangen. Er soll als Betreiber eines Corona-Testzentrums weit über 100.000 Tests abgerechnet haben, von denen aber nur wenige tatsächlich durchgeführt wurden.

Wegen eines mutmaßlichen Millionenschadens ermittelt die Polizei gegen einen 24-jährigen Betreiber eines Corona-Testzentrums aus St. Ingbert. Nachdem er lange Zeit untergetaucht war, konnten ihn Ermittler am Dienstag in St. Ingbert festnehmen.

Am Mittwoch setzte der Haftrichter den Untersuchungshaftbefehl in Kraft. Der Mann fuhr in die Justizvollzugsanstalt (JVA) auf der Lerchesflur ein.

Schaden von fast einer Million Euro

Gegen den 24-Jährigen laufen nach Angaben des Dezernats für Wirtschafts- und Vermögenskriminalität seit Langem Ermittlungen. Der Mann steht im Verdacht, unrechtmäßige Leistungen von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) bezogen zu haben.

Zwischen Dezember 2021 und Juli 2022 soll er weit über 100.000 Corona-Tests abgerechnet haben - rein rechnerisch hätte er also seine Heimatstadt mehr als zwei Mal komplett durchgetestet. Nach ersten Berechnungen der Kripo wurden aber nur rund 5000 Tests tatsächlich durchgeführt.

Nach SR-Informationen haben 96 Prozent der Tests gar nicht stattgefunden - teils mit mutmaßlich Getesteten, deren Namen offenbar einfach aus Telefonbüchern abgeschrieben worden waren. Dabei soll er einen Schaden von mehr als einer Million Euro verursacht haben.

Geld für Luxusleben

Mit dem eingenommenen Geld führte der 24-Jährige ein Luxusleben, leistete sich unter anderem einen teuren italienischen Sportwagen, mit dem er sich auch vorübergehend nach Italien abgesetzt haben soll.

An dem mutmaßlichen Betrug war auch noch ein 21-Jähriger aus Friedrichsthal beteiligt, der nach Angaben seines Verteidigers auf freiem Fuß ist. Ihm wird Beihilfe vorgeworfen. Er soll die gefälschten Tests durchgeführt und die Abrechnungsformulare unterzeichnet haben.

Die Ermittlungen dauern weiter an.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten am 13.03.2024 berichtet.

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