Caritas muss Migrationsberatung wohl um ein Drittel kürzen

Die Caritasverbände im Bistum Trier gehen davon aus, dass sie im kommenden Jahr weniger Beratungen für Geflüchtete anbieten können. Der Grund: Der Bund will voraussichtlich ab 2024 deutlich weniger Mittel dafür bereitstellen. Auch bei der Jugendarbeit kann es Einschränkungen geben.

Im kommenden Jahr ist im Bundeshaushalt weniger Geld für das Bundesprogramm für die Beratung und Betreuung ausländischer Flüchtlinge vorgesehen. Im Vergleich zum Vorjahr soll der Etat um 218 Millionen Euro reduziert werden.

Caritas kritisiert Kürzungen

Die Caritasverbände im Bistum Trier, zu dem auch weite Teile des Saarlandes gehören, befürchten, dass sie durch die Kürzungen ihr Migrationsberatungsangebot nicht mehr in der bestehenden Form aufrecht erhalten können.

"Wir befürchten, dass wir rund einem Drittel weniger Menschen helfen können, falls die Kürzungen im Bundeshaushalt so wie geplant umgesetzt werden", sagte Lena Kast, Referentin für Migration im Diözesan-Caritasverband Trier.

2022 seien in den Beratungsstellen über 2000 Menschen etwa aus Syrien, Afghanistan oder der Ukraine beraten worden. Die Kürzungen seien mit Blick auf die höchsten Flüchtlingszahlen, die seit dem Zweiten Weltkrieg registriert würden, nicht nachvollziehbar.

Auch Jugendarbeit in Gefahr

Laut Caritas wirken sich fehlenden Mittel auch auf die Jugendarbeit aus. Zum einen müsse das Präventionsprogramm "Respekt Coaches", das sich gegen Rassismus und Extremismus an Schulen einsetzt, eingestellt werden.

Zum anderen sei auch die Beratungsstruktur der Jugendmigrationsdienste (JMD) gefährdet. Die JMD helfen Jugendlichen und jungen Erwachsenen sich in Deutschland einzuleben, die Sprache zu lernen und einen Ausbildungsplatz zu finden. Allein im ersten Halbjahr 2023 hätten JMD 2200 junge Menschen begleitet.

Auch die seit 50 Jahren bestehende "Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule" soll nach Angaben der Caritas eingestellt werden. Das Programm unterstütze junge Zugewanderte dabei ein Hochschulstudium in Deutschland aufzunehmen oder fortzusetzen.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 30.08.2023 berichtet.

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