Nach Entführung von Musikmanager jetzt Anklage erhoben

Im Fall der spektakulären Entführung eines Frankfurter Musikmanagers Anfang des Jahres nach Saarbrücken müssen sich vier Männer vor Gericht verantworten. Das Opfer des Kidnappings musste mehrere Stunden in einer Kühlkammer ausharren. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.

Die Staatsanwaltschaft hat auf SR-Anfrage bestätigt, dass in dem spektakulären Entführungsfall inzwischen gegen vier Männer Anklage erhoben worden ist. Den Beschuldigten, die zwischen 39 und 45 Jahre alt sind, werden erpresserischer Menschenraub und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Drei von ihnen sitzen aktuell noch in Untersuchungshaft.

Vier Festnahmen seit Februar

Die beiden Hauptverdächtigen, der Betreiber eines Restaurants in Saarlouis und der Betreiber eines Fitnessstudios in Saarbrücken, waren bereits im Februar festgenommen worden.

Die Festnahme des dritten Tatverdächtigen erfolgte im März, die des vierten im Mai. Der Prozess gegen die Vier soll voraussichtlich Mitte September vor dem Landgericht Saarbrücken beginnen.

Entführung wegen geplatztem Drogengeschäft

Die Angeklagten sollen den Musikmanager Ende Januar nach SR-Informationen zunächst in einen Hinterhalt nahe Neu-Isenburg bei Frankfurt gelockt haben. Es ging um ein mutmaßliches Drogengeschäft, auf das sich der 41-Jährige offenbar nicht einlassen wollte.

Sie sollen zunächst auf ihn eingeprügelt und den Frankfurter dann in einem Mercedes nach Saarbrücken gefahren haben. Während der Fahrt sollen sie ihrem Opfer eine Sturmhaube über das Gesicht gezogen haben, so dass der 41-Jährige nicht mitbekam, wohin er verschleppt wurde.

Mann musste in Kühlkammer ausharren

In Saarbrücken schafften sie den Mann dann laut Anklage in die Kühlkammer eines Lokals in der Dudweilerstraße. Sie sollen ihr Opfer an einem Stuhl fixiert und erneut auf den Mann eingeschlagen haben.

Nachdem er sich angeblich geweigert hatte, zum Ausgleich für das verpatzte Drogengeschäft 100.000 Euro zu zahlen, sollen die Angeklagten dem Musikmanager zwei Tage Bedenkzeit eingeräumt haben.

Der Mann musste längere Zeit in der auf knapp 3,5 Grad heruntergekühlten Kammer ausharren, ehe er das Klebeband lösen und sich befreien konnte. Über einen Lichtschacht konnte er Passanten auf sich aufmerksam machen. Der Feuerwehr gelang es schließlich, den 41-Jährigen zu retten. Er musste zunächst in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 26.07.2023 berichtet.

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