„Also wenn man mal als Künstler nicht mehr weiter wusste, bin ich immer nach Paris, Notre Dame, habe die Orgel gehört, habe diesen Chor gehört und war sofort inspiriert zu neuen Taten neuen Ideen.“ Für Bernhard Leonardy, den Impresario der Musikfestspiele Saar, ist die Maîtrise de Notre Dame ein Symbol für die europäische Kultur.
Intime Eröffnung
Kein Wunder, diesen Chor gibt es seit fast 1000 Jahren, und er hat alle Stürme der Geschichte bis hin zum spektakulären Brand der Kathedrale vor vier Jahren überlebt. Chorgesang, ganz anders als bei den Wiener Sängerknaben oder den Regensburger Domspatzen, die ja bei uns die berühmtesten Kirchenchöre sind.
Im Vergleich zu früheren Eröffnungen der Musikfestspiele war die diesjährige Veranstaltung fast schon von einem intimen, privaten Charakter. Wenig Polit-Prominenz, wenig Tamtam, dafür viele musikbegeisterte Besucher in der ausverkauften Basilika. Man wurde regelrecht hinweg getragen vom Chorgesang der Maîtrise de Notre Dame.
Sänger aus dem Konservatorium
Es ist die Professionalität der Sängerinnen und Sänger, die einen glauben lässt, hunderte von Sängern stünden oben auf der Empore. Doch es sind tatsächlich nur 27 Sängerinnen und Sänger, erklärt der musikalische Leiter der Maîtrise, Henri Chalet.
„Das sind Gesangsstudenten der Maîtrise, die eine professionelle Sängerausbildung bei uns bekommen“, so Chalet. „Wir betreiben ja bei Notre Dame ein Konservatorium, das Sänger ausbildet.“
Wuchtiger Klangkörper
150 Schülerinnen und Studenten lebten dort. „Die Ausbildung beginnt bei einigen bereits mit fünf Jahren. Der Chor heute Abend ist der Chor der Studenten, die nach dieser Ausbildung Solisten werden und an Opern oder berühmten Chören singen.“
Keine Frage, das hört man. Glasklare Stimmen und ein wuchtiger Klangkörper. Ein Erlebnis, dieses Eröffnungskonzert der Musikfestspiele Saar mit der Maîtrise de Notre Dame de Paris.
Die Musikfestspiele Saar laufen noch bis 15 Juli.
Über dieses Thema hat auch die SR3 Region am Sonntag vom 04.06.2023 berichtet.