Jiyan

Hayat flüchtet hochschwanger aus ihrer Heimat Syrien und kommt mit ihrem Mann bei dessen Onkel in Berlin unter. Kann Deutschland ein zweites Zuhause werden und bekommen die beiden eine Chance, in Berlin einen Neuanfang zu starten? In „Jiyan“ greift Regisseurin Süheyla Schwenk diese Fragen auf. Eine emotionale Geschichte, die den Zuschauer über die aktuelle Situation der Flüchtlinge in Europa nachdenken lässt.

Auszeichnung:

  • Preis der Ökumenischen Jury

Bewertung: Zwei von drei Herzen

Auf den Straßen türmt sich der Schutt meterhoch. Überall ausgebombte Häuser. Dazwischen von Kugeln durchlöcherte Autos. Kein Stein liegt mehr auf dem anderen. Ein Leben scheint hier kaum möglich zu sein.  

Jiyan: "Wie es hinter den Türen aussieht"

In Hayats (Halima Ilter) Albträumen kommen die schrecklichen Erinnerungen an den Krieg in Syrien immer wieder hoch. Zusammen mit ihrem türkischen Mann Harun (Baran Sükrü Babacan) hat sie ihre Heimat verlassen, um in Deutschland ihrem ungeborenen Kind eine sichere Zukunft bieten zu können. Die beiden kommen bei Haruns Onkel Irfan (Nizam Namidar) und seiner Frau Gülsüm (Füsun Demirel) in Berlin unter.

Neuanfang als Zerreißprobe

Für Hayat ist die neue Situation nicht einfach. Sie ist Gülsüm ein Dorn im Auge, da sie kurdische Wurzeln hat. Der erhoffte Neuanfang wird zur Zerreißprobe. Nachdem ihr Sohn auf die Welt gekommen ist und Harun einen Job auf einer Baustelle gefunden hat, scheint sich das Blatt jedoch zu wenden und die Familie wächst zusammen. Als Harun eines Abends nicht von der Arbeit nach Hause kommt, bricht das gerade gewonnene Glück aber jäh in sich zusammen.  

Geschichte steht im Fokus

Regisseurin Süheyla Schwenk greift mit ihrem Langfilmdebüt ein wichtiges gesellschaftliches Thema der heutigen Zeit auf: Menschen, die ihre Heimat, ihre Wurzeln und ihre Arbeit verlassen müssen, um einen sichereren Platz zum Leben zu finden. Im Fokus der Geschichte steht die starke Hauptperson Hayat. Der Zuschauer kommt ihr dramaturgisch am nächsten, er spürt ihre Angst und Unsicherheit, aber auch ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Der Film konzentriert sich dabei sehr auf das Wesentliche. So gibt es weder Musik noch viele Schauplätze. Deswegen wirkt die Geschichte an der einen oder anderen Stelle ein wenig langatmig. Aber vielleicht ist das Minimalistische gerade das richtige Mittel, um dem Thema gerecht zu werden.

Regie: Süheyla Schwenk
Deutschland 2019

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