SR-Online
Zeitzeugen Biografien: Renate Hessedenz

Keinen "Japaner"


Japanische Autos waren bei uns in den Büros damals ein großes Thema. Früher gab es ja keine „Japaner“ hier in Deutschland. Und dann auf einmal die japanischen Autos auf dem Markt: Toyota, das erste, was mir ein Begriff ist, billig gegenüber unseren Autos. Billig und so viel dran und alles mögliche. Und da muss ich sagen: Wenn sich dann jemand aus der Abteilung oder aus dem Bekanntenkreis einen Japaner gekauft hat, der musste sich was anhören.

Stahlkrise – wir bemühen uns, Stahl zu verkaufen. Die Japaner haben bei uns keinen Stahl gekauft. Röchlings, also wir, hatten keine Japan-Aufträge - und wenn, dann nur minimal in ganz speziellen Marken. Und wenn sich dann jemand einen „Japaner“ gekauft hat, der musste sich Diskussionen ohne Ende anhören, wieso er als Hüttenarbeiter, der ja Stahl verkauft, Stahl kochen und den an den Mann bringen will, sich ein Auto von einer Firma kauft, die bei uns keinen Stahl abnimmt.

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