ici et là vom 27. Mai 2025
Die Themen: Das Schengen-Abkommen, lothringische und luxemburgische Erfahrungen mit den aktuell noch verschärften Grenzkontrollen, eine Studie über Europa von unten und: fünf Jahre AGZ
Sendung: Dienstag 27.05.2025 19.15 bis 20.00 Uhr
Grenzkontrollen: Erfahrung einer Luxemburgerin
Seit vergangenen Juli lässt Deutschland wieder an seinen Grenzen kontrollieren. Zunächst als kooperative Maßnahme mit Frankreich wegen der olympischen Spiele. Ab Herbst dann an allen Grenzen, auch zu Luxemburg. Zur Begründung wurde der so genannte Notfallparagraf hinzugezogen.
Die Zahlen der tatsächlich aufgegriffenen irregulären Einwanderer geben das nicht her. Dafür stehen hier tagtäglich Zigtausende an den Grenzen im Stau. Sowohl von Frankreich ins Saarland, nach Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg also auch von Luxemburg unter anderem ins Saarland. Eine, die das jeden Tag erlebt, ist die SR-Fernsehredakteurin Patricia Brever aus Luxemburg.
Grenzkontrollen: Erfahrung eines Lothringers
Benjamin Remark aus Forbach hat sein Abitur am Deutsch-Französischen Gymnasium in Saarbrücken gemacht und fährt oft mit Freunden mal eben über die Grenze, um aus-, essen oder einen trinken zu gehen.
Der Leiter der "La Turbine" in Forbach, die jungen Unternehmen Hilfe und ein erstes Zuhause bietet, hatte eine "Begegnung der dritten Art" mit Bundespolizisten. Anders als viele andere Lothringer, die sagen, "die Deutschen wollen uns nicht mehr", lässt er sich nicht entmutigen.
Freizügigkeit in Gefahr
Am 14. Juni jährt sich das Schengener Abkommen zum 40. Mal
Kerstin Gallmeyer klärt über die Geschichte dieses Abkommens auf, dass Schengen zum berühmtesten Dorf der Welt machte und den Europäern knapp zehn Jahre später die Reisefreiheit - zumindest im Schengenraum. Mehr Infos gibt es im Europäischen Schengenmuseum.
Grenzüberschreitende Kooperation "von unten"
Die Staatskanzlei der Saarlandes hat der Uni in Saarbrücken eine Studie über die Zusammenarbeit in der Grenzregion in Auftrag gegeben. Konkret geht es dabei um die Stärkung grenzüberschreitender Kooperation „von unten” sowie die die Perspektiven für die Region SaarLorLux – und zwar aus Sicht der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in diesem „Bassin de vie“. Diese sagen: Ohne offene Grenzen geht das alles nicht.
Zu Gast im Studio sind Professor Dr. Florian Weber, Schwerpunkt Westeuropa und Grenzräume und Julia Dittel, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, die zur "Krisenfestigkeit grenzüberschreitender Zusammenarbeit" arbeitet.
Damit alles schneller und einfacher geht
Fünf Jahre "Ausschuss für grenzüberschreitende Zusammenarbeit"
Immer so um das Elysée-Jubiläum herum gibt es neue Ideen für die deutsch-französische Zusammenarbeit. 2019 wurde der Elysée-Vertrag mit dem Aachener Vertrag quasi erneuert. Darin wurde unter anderem der Bürgerfonds beschlossen – und ein Ausschuss für grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
Nicht nur auf höchster Ebene, da gibt es ja regelmäßige Treffen, sondern auf allen Ebenen sollen da die Leute im Grenzraum zusammenkommen, bis hin zu den Gemeinden. Der Grund ist einfach: damit Ideen und Beschlüsse schneller durchgereicht und umgesetzt werden können.
Vor fünf Jahren, 2020, war es soweit, da trat der AGZ zum ersten Mal zusammen. Zu Gast im Studio ist die deutsche Generalsekretärin Cathrin Gräber, eine Saarländerin.
Das Bild ganz oben zeigt ein Transparent auf der Brücke von Schengen mit der Aufschrift "Keep Schengen alive" (Bildquelle: SR / Lisa Huth)
"ici et là"
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Wie ticken unsere Nachbarn in Frankreich oder Luxemburg? Das fragen unsere Korrespondenten, das versuchen wir in Beiträgen, Interviews, Hintergründen oder Reportagen zu ergründen. Dabei spielt das aktuelle Geschehen in Politik, Wirtschaft und Kultur ebenso eine Rolle wie alles, was das "normale Leben" ausmacht.
Die Sendung wird am Tag nach ihrer Ausstrahlung auch für ein Jahr in der SR-Mediathek zum Nachhören bereitgestellt.
Redaktion: Lisa Huth
Musikauswahl: Gerd Heger
Kontakt: lhuth@sr.de