ici et là vom 28. Mai
Themen dieser Sendung sind zunächst ein Schwerpunkt Europa: die "Via democratia Europa" von Straßburg bis Brüssel, die internationale Arbeitsmarktbeobachtungsstelle in der Großregion, der Kampf für ein Glasmuseum im Saarland sowie die Pläne der mittelalterlichen Théodore-Gouvy-Stadt Hombourg-Haut.
Sendung: Dienstag 28.05.2024 19.15 bis 20.00 Uhr
Entdecken, was uns verbindet
Ein wahrhaft umfassendes Kompendium der " Via Democratia Europa"
Gerhard Laux vom Verien "Via Democratia Europa" hat ein Buch über die europäische Bedeutung von Orten und Städten zwischen dem Elsass und Belgien geschrieben, und daraus auch noch einen Reiseführer gemacht, der heißt wie der Verein: Via Democratia Europa: Entdecken, was verbindet. Er spricht darin von einer Europastraße der Demokratie zwischen Straßburg und Brüssel sprechen.
Darin beschreibt er zum einen die einzelnen Regionen vom Weg auf Straßburg nach Brüssel, also: Elsass, Lothringen, Saarland, Luxemburg, Ostbelgien, auch Limburg, bis hin nach Brüssel. Zum anderen die Kooperationen, die es grenzüberschreitend zwischen Straßburg und Brüssel gibt. Und dann geht es um Reiserouten. Da kommen vor Straßburg, Sessenheim, Wissembourg, Bitche, Schengen, Prüm, Eupen, Aachen, Maastricht, Brüssel und noch viele Orte mehr. Und schließlich geht's um Essen.
Mehr über die "Europäische Route 66", die Via Democratia Europa von Gerhard Laux gibt es hier.
280.000 Grenzpendler zwischen vier Ländern
Die internationale Arbeitsmarktbeobachtungsstelle als Beispiel für ein funktionierendes Europa
Europa, das ist nicht nur Brüssel – Luxemburg – Straßburg mit seinen Institutionen, sondern auch alles dazwischen. Seitdem die Grenzen offen sind, seit rund 30 Jahren, gibt es deutlich mehr Menschen, die auch im anderen Land arbeiten, besonders hier im Vierländereck Saar-Lor-Lux-Rheinland-Pfalz, Ostbelgien und Wallonie: inzwischen rund 280.000.
Vier europäische Länder arbeiten eng zusammen: in der internationalen Arbeitsmarktbeobachtungsstelle. Zu wissen, wer arbeitet wo, in welcher Zahl? Diese Grenzpendlerströme zu können, ist zwischen den Ländern sehr wichtig: Danach können und müssen Straßen und Bahnstrecken geplant werden, es müssen Soziale- und rentenversicherungsrechtliche Dinge geplant werden.
Die Grundlage dafür legt die IBA-OIE mit Sitz in Saarbrücken. Ein Gespräch mit Marie Feunteun-Schmidt von der IBA-OIE.
Ein heute fast unbekanntes kulturelles Erbe
Warum Burkhardt Valentin für ein Glasmuseum kämpft, und was das mit Frankreich zu tun hat
Das Saarland ist ein Glasland. Wer jetzt an Auto-, Stahl- oder früher Kohleland gedacht hat, hat auch Recht. Aber eben auch ein Land der Glasmanufakturen. Davon gab es mal 51 im Saarland. Ludweiler ist da zu nennen. Vor allem die Cristallerie in Wadgassen. Homburg, St. Ingbert, Schmelz, Neuforweiler, Differten, Werbeln, Fenne, Luisenthal, Sulzweiler, Merchweiler, Querischied und Friedrichsthal gehören auch dazu.
Auch das verbindet uns mit unserer Nachbarregion Lothringen: Seit dem 16. Jahrhundert entstanden dort ebenfalls zahlreiche Glashütten – heute noch bekannt sind Meisenthal und Saint-Louis-lès-Bitche. Die ersten Glasmacher im Saarland kamen aus Creutzwald.
Einer, der sich seit vielen Jahren für ein Glasmuseum im Saarland einsetzt, ist Burkhardt Valentin. Er hat gerade die Ausstellung „Faszination Glas“, Fundstücke aus der Cristallerie Wadgassen - gemeinsam mit Patrick Feltes von der Gemeinde Wadgassen kuratiert.
Weitere Informationen über den Förderverein Glaskultur finden Sie hier. Mehr über das Glashandwerk im Saarland gibt es im Reiseblog des Saarlandes.
Mittelalterliches Hombourg-Haut
Die Stadt des einst saarländischen Komponisten Théodore Gouvy will kultureller Anziehungspunkt werden
Ist Ihnen das schon mal aufgefallen? Entlang der Saar reiht sich eine Stadt an die andere: Saarbrücken, Völklingen Wadgassen-Bous, Ensdorf, Saarlouis, Dillingen, Beckingen. Ungefähr so sieht es auch von Saarbrücken aus Richtung Frankreich aus: Stiring-Wendel, Forbach, Morsbach, Rosbruck, Freyming-Merlebach und Hombourg-Haut.
Hier wie da wurde Kohle- und Stahlgeschichte geschrieben. Hombourg-Haut hat aber noch einiges mehr zu bieten: Zum einen ist es eine typisch mittelalterliche Stadt. Einmal gesehen, kann man das in Frankreich immer wieder erkennen: Die Wohnhäuser ziehen sich wie ein Burgwall den Hügel hinauf.
So sahen mittelalterliche Städtchen einst aus. Außerdem ist es die Stadt des Komponisten Théodore Gouvy. Laurent Muller ist der Bürgermeister von Hombourg Haut seit 2014, und er hat viel vor mit der Stadt und seinen knapp 6300 Einwohnern. Mehr Infos über Hombourg-Haut gibt es auf Deutsch bei MOSL Attractivité und auf hier auf Französisch.
Das Bild ganz oben zeigt Burkhardt Valentin vor grünem Uran-Glas während einer Führung in der Ausstellung "Faszination Glas" im Deutschen Zeitungsmuseum in Wadgassen. (Bildquelle: Lisa Huth)
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Redaktion: Lisa Huth
Musikauswahl: Gerd Heger
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