Eine Papier-Ausstellung des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass
Bücher, Handschriften, Bilder, Filme und sogar Tonaufnahmen - das Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass sammelt seit 40 Jahren Schätze aus der Großregion. Schätze, die sonst verloren gehen würden. Zum 40. Jubiläum gibt es nun eine ganz besonderes Ausstellung, bei dem nicht die Inhalte sondern, das Papier, auf dem sie festgehalten sind, im Mittelpunkt steht.
"Ob Briefe, Dokumente oder Bücher - wir sammeln vor allem Originale", sagt Hermann Gätje vom Literaturarchiv. Und darunter sind ganz besondere Schätze. So habe man beispielsweise einen Anteilsschein für ein Bergwerk, der von Goethe gezeichnet worden sei, der während seiner amtlichen Tätigkeit auch im Bergbau tätig war, erzählt Gätje. Auch mehrere Briefe von Thomas Mann gebe es in der Sammlung. "Das ist ein besonderer Schatz". Und auch einen umfangreichen Bestand von Schriften Gustav Reglers besitze das Archiv. Und so manches Original verdankt das Archiv dabei Zufallsfunden - zum Beispiel auch von Dachböden.
Es begann mit Gustav Regler
Der Grundstein für das Archiv sei 1978 an der Germanistischen Lehrstuhl von Prof. Schmidt-Henkel an der Saaruni gelegt worden, der damals zu Gustav Regler geforscht habe, so Gätje. 1985 sei dann beschlossen worden, das Ganze auf den Raum Saar Lor Lux Elsass auszudehnen und Region und ihre Literatur dort ab 1870 zu beleuchten. In diesen Regionen hätten ja ständig die Grenzen gewechselt "und in diesem kleinen Grenzverkehr ist eine ganz spezielle Literatur entstanden." Dabei sei es weniger um das deutsch-französische Verhältnis auf der großen politischen Ebene gegangen als vielmehr um die kleinen Ereignisse vor Ort.
Die Ausstellung zum Jubiläum
Schon seit Jahren sammelt das Archiv nicht nur Schätze, sondern zeigt sie auch der Öffentlichkeit. Zum 40. Jubiläum gibt es eine Ausstellung der besonderen Art. Im Mittelpunkt stehe das Papier, auf dem die Zeitzeugnisse festgehalten sind. Das Papier selbst erzähle auch über die Zeiten, in denen die Dokumente entstanden seien, so Gätje. So gebe es beispielsweise Dokumente aus dem 2. Weltkrieg, "wo der Autor Oskar Wöhrle, im Elsass geboren, auf gebrauchten Briefumschlägen seine Gedichte schreibt. Nicht aus Spaß, sondern dem Papiermangel geschuldet."
Bis zum 16. Juni zeigt das Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass nun auf dem Campus der Saaruni die Ausstellung "Altes Papier". Zu sehen ist sie im SULB-Foyer.
Ein Thema in der "Region am Mittag" am 22.04.2025 auf SR 3 Saarlandwelle