Das Ballet national de Marseille mit "Roommates"
La Horde, eines der Festival-Highlights
Sie wurde als Highlight der diesjährigen "Perspectives" angekündigt: die Truppe des "Ballet national de Marseille". SR kultur-Reporterin Barbara Grech hat sich die Vorstellung von "La Horde" im Staatstheater angesehen.
Ein Hauch von Neid umwehte den Ballett-Dramaturgen des saarländischen Staatstheaters, Klaus Kieser, als er bei seiner Begrüßung feststellte, dass das große Haus rappelvoll war. Das wünsche er sich für das nächste Tanz-Festival seiner Truppe auch.
Doch dem Ensemble aus Marseille eilt der gute Ruf voraus, so Kira Kirsch, die Leiterin der "Perspectives". Keine Frage die Tänzerinnen und Tänzer sind spitze – im wahrsten Sinne des Wortes. Soviel Spitzentanz wie am Anfang dieser Show, mal ohne Musik, mal mit Elektrobeat, findet man im ganzen Nussknacker nicht.
Akrobatik und Street-Dance auf Spitze, das muss denen erstmal einer nachmachen. Das Highlight: ein extrem erotisches "Pas de deux", in dem die Grenzen zwischen Hingabe und Unterdrückung, zwischen Zärtlichkeit und Brutalität verschwimmen, sich auflösen.
Soweit hat man als Zuschauer dann noch die Deutungshoheit, doch in den anderen fünf Stücken, insgesamt bietet der Abend sechs ganz unterschiedliche Choreographien, rätselt man sich durch diesen Ballet-Abend.
Ein Thema in der Sendung "Der Nachmittag" am 10.06.2025 auf SR kultur.
