Interview der Woche mit Peter Henkel

Wie geht es weiter mit dem historischen Museum?

Interview der Woche

Reporterin: Barbara Grech / Onlinefassung: Gina Schwan   02.05.2025 | 16:14 Uhr

Seit Januar ist Peter Henkel, der neue Direktor des historischen Museums, im Amt und hat dieses quasi auf einer Baustelle angetreten: Direkt zu Beginn seiner Amtszeit geht es um nichts anderes als die Neuaufstellung des Museums. Wie weit sind die Pläne?

Es ist ein Mammut-Projekt. In gut drei Jahren soll die neue Dauerausstellung, die die Geschichte des Saarlandes erzählen soll, neu eingerichtet werden. Neben dem unterirdischen Schloss, das Peter Henkel mit allerlei technischem Schnick-Schnack und Videoprojektionen ins Szene setzen will, soll auch die Geschichtsausstellung breiter aufgestellt werden. Nach dem Motto "Warum tickt das Saarland heute so, wie es tickt?"

Dabei gehe es "natürlich sehr stark auch um Strukturen, die das Saarland heute noch prägen", so der neue Direktor. Da könne man nicht mit 1870 beginnen, sondern viel früher ansetzen. "Da gehen wir zurück bis in die Zeit der französischen Revolution. Und wir werden natürlich jetzt richtig groß auch die Geschichte des Saarlandes als Bundesland erzählen", so Peter Henkel.

Was hat das Museum und die Saarland Geschichte mit mir zu tun?

Diese Frage soll der Leitfaden für die neue Ausstellung sein. Peter Henkel setzt dabei auf die Personalisierung der Geschichte. Beispielsweise wenn sie den Helm eines Bergmanns hätten, der bei der letzten Fahrt noch dabei war, wollten sie mit diesem die Geschichte des Bergmanns erzählen. "Aus welchem Elternhaus kommt der eigentlich? Wie sieht seine Geschichte aus? Welche Karriere hat er gemacht?", wirft Henkel einige mögliche Fragen auf. Damit werde der Strukturwandel greifbar. "Die Geschichte darf nicht damit enden, zu sagen, ja, und dann war das letzte Mal unter Tage, sondern dann muss die Geschichte noch weitergehen und sagen, danach ist das und das gekommen", sagt der Direktor.

Die Suche nach Geschichten aus dem ganzen Saarland

Solche Geschichten muss man aber erstmal finden. Und das wollen Peter Henkel und sein Team während der Schließung des Museums, die bis 2029 dauern könnte, mit eigenen Formaten tun. Dafür werden sie im ganzen Land die Augen offenhalten: "Nicht nur in Saarbrücken, wir werden genauso in Saarlouis, St.Wendel überall mal auftauchen, wo wir mitten auf dem Marktplatz in der Fußgängerzone stehen und versuchen die Menschen da abzuholen", sagt Henkel. So können sie deren Geschichten erfahren und möglicherweise sogar Objekte finden, die in die Ausstellung kommen.

Auch Museumsbau ein Thema

Auch den Museumsbau selbst, der dringend renovierungsbedürftig und definitiv zu klein ist, vor allem was den Wechselausstellungsbereich angeht, will Henkel angehen. Nachdem der Architektenwettbewerb für einen Neubau oder eine Erweiterung erst kürzlich krachend gescheitert ist, steht dort wieder alles auf Null. Sie wollen gemeinsam eine Lösung finden, "die für das Museum tatsächlich einen Mehrwert generiert." Es gehe nicht nur um die reine Sanierung, sondern auch darum, eine Fläche zu entwickeln, auf der man sich gerne aufhalte. Henkel meint: "Wenn wir das schaffen, dann ist die Frage, ist das jetzt ein Neubau, ist das eine Erweiterung oder ist das eine andere Lösung, die ist dann zweitrangig."

Wie geht es weiter mit dem historischen Museum?
Audio [SR 3, Barbara Grech, 02.05.2025, Länge: 03:18 Min.]
Wie geht es weiter mit dem historischen Museum?
Seit Januar ist Peter Henkel, der neue Direktor des historischen Museums, im Amt und hat dieses quasi auf einer Baustelle angetreten: Direkt zu Beginn seiner Amtszeit geht es um nichts anderes als die Neuaufstellung des Museums. Wie weit sind die Pläne?

Ein Thema in der Region am Nachmittag am 02.05.2025 auf SR 3 Saarlandwelle.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja