Uraufführung des Theaterstücks "47 11 2" von Eveline Sebaa
In Kleinblittersdorf wurde am Freitagabend das Stück "47 11 2 – Moderner Mensch ist bunt bewaffnet" uraufgeführt. Hinter dem kryptischen Titel verbirgt sich ein Anti-Kriegs-Stück der Autorin und Regisseurin Eveline Sebaa. SR kultur-Reporter Max Zettler war bei den Proben dabei.
Absurde Dialoge zwischen dem Schauspieler Karl-Heinz Zmugg und der Schauspielerin Jessica Sinapi sind in dem Theaterstück "47 11 2" normal. Er und sie leben im Krieg. Nur zwei Stunden am Tag dürfen sie das Haus verlassen, sonst herrscht Ausgangssperre. In diesen zwei Stunden spielen sie Fußball mit ihrer Nachbarin. Den Rest des Tages verbringen sie mit Diskussionen.
Karl-Heinz Zmugg und Jessica Sinapi kommen eigentlich aus dem Rheinland. Dass die beiden Schauspieler an diesem Wochenende in Kleinblittersdorf auftreten, hat einen bestimmten Grund, erklärt Sinapi: "Wegen Eveline Sebaa. Weil sie einfach ne tolle Autorin ist."
Eveline Sebaa: Autorin und Regisseurin
Eveline Sebaa hat das Stück entwickelt und führt auch Regie. Sie betreibt in ihrem Atelier eSebaa im alten Dom in Kleinblittersdorf sowohl eine Schreibwerkstatt als auch ein Yogastudio und schreibt poetische Bücher und Theaterstücke. Die drei Schauspielerinnen und Schauspieler sind alte Freunde von ihr.
Ein ziemliches Hin und Her
Aber was steckt hinter dem Titel "47 11 2"? Die Regisseurin erklärt: "47. Die Quersumme 11. 11, Quersumme 2. Und genau das ist der Punkt. Wenn viele cool miteinander wären und respektvoll, dann wäre die Welt auf jeden Fall besser, aber es müssen erstmal zwei miteinander klar kommen."
Das Stück zeigt, dass selbst das oft ein ziemliches Hin und Her ist: Zwischendrin muss das Publikum den Sitzplatz wechseln, da die Handlung in den unterschiedlichen Räumen von Sebaas Atelier stattfindet – und bereits beim Eintritt ins kleine Foyer beginnt.
Selbst ausgedachte Monologe
Die Monologe im Stück haben sich die Darstellerinnen und Darsteller teilweise selbst ausgedacht. Eveline Sebaa hat ihnen während der Stückentwicklung immer ein paar Hausaufgaben aufgegeben: Zum Beispiel ein Referat über eine Schnecke.
Das Schnecken-Referat klingt während der Aufführung dann so: "Das japanische Katana – ein Samuraischwert – gehört zu den schärfsten handgefertigten Klingen dieser Welt. Eine Schnecke kriecht an dieser Klinge entlang, ohne auch nur einen einzigen Kratzer ab zu bekommen. Aber eine Prise Salz tötet sie auf qualvolle Weise…"
Krieg, Frieden und Zusammenhalt
Alle diese verschiedenen Teile – die Referate, die Raumwechsel, die absurden Dialoge – fügen sich am Ende zu einem Ganzen zusammen. Im Laufe des Stücks erfährt das Publikum, was das mit Krieg, Frieden und Zusammenhalt zu tun hat.
Die Uraufführung ist am Freitagabend um 19 Uhr im Atelier eSebaa im alten Dom in Kleinblittersdorf. Tickets gibt es an der Abendkasse.
Kosten: 25 Euro / 17 Euro (mit Reservierung)
Ein Thema in der Sendung "Der Nachmittag" am 20.03.2025 auf SR kultur.