Neue Studie zur Erinnerungskultur: Wissen zu NS-Unrecht schwindet

Wissen zu NS-Unrecht schwindet

Lücken im historischen Wissen

Interview: Susan Zare   29.04.2025 | 15:15 Uhr

80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg schwindet das historische Wissen um die NS-Zeit. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie. Dabei sei die Erinnerungskultur ein wichtiger Pfeiler politischer Bildung, sagt der Leiter der Studie, Jonas Rees.

Jonas Rees ist Professor für Politische Psychologie am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung und am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt der Universität Bielefeld. Er hat die Studie gemeinsam mit seinem Team geleitet.

Für viele Menschen seien die Verbindungen zum eigenen Leben und der NS- Zeit nicht mehr gegeben. Es gebe einen zunehmenden Bruch zwischen der abstrakten Erinnerung an den Nationalsozialismus und dem persönlichen Bezug. Deshalb schienen vielen Menschen in Deutschland die Erinnerung und die Bedeutsamkeit dieser Zeit abhanden zu kommen, sagt Jonas Rees.

Mit dem „MEMO Deutschland – Multidimensionaler Erinnerungsmonitor” erforscht das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung Bielefeld (IKG) seit 2018, was, wie und wozu Bürger:innen in Deutschland historisch erinnern. Ziel ist die empirische Dokumentation der in Deutschland vorherrschenden Erinnerungskultur, erfasst in Form einer repräsentativen Meinungsumfrage.

Ein Thema in der Sendung "Der Nachmittag" am 29.04.2025 auf SR kultur.

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