100 Jahre Hanns Dieter Hüsch
Der langjährige Gastgeber des SR-Gesellschaftsabends, Hanns Dieter Hüsch, hätte am 6. Mai seinen 100. Geburtstag gefeiert. Er gilt als einer der produktivsten und erfolgreichsten literarischen Kabarettisten des 20. Jahrhunderts.
Hanns Dieter Hüsch, der langjährige Gastgeber des SR-Gesellschaftsabends, hat sich immer als Poet unter den Kabarettisten gesehen – selbst in seinen politischen Texten wie „Das Phänomen“. Hüschs kurzes Erklärstück dazu, wie Rassismus und Faschismus im Menschen herangezogen werden – ist einer seiner bekanntesten Texte.
Am 6. Mai wäre Hüsch 100 Jahre alt geworden. Die Zeit beim Saarländischen Rundfunk – von Ende der 60er bis 2001 – war prägend für den Kabarettisten und auch für die Kabarettgeschichte des Senders.
Der ehemalige Redakteur Karl-Heinz Schmieding hat 1973 den Gesellschaftsabend mit Hüsch aus der Taufe gehoben. Ihn fasziniert an Hüschs Werk bis heute auch die Lebenshilfe, die darin steckt:
„Er hat irgendwann gesagt, er wolle dem Publikum auf unterhaltsame Weise näherbringen, dass sie nicht alleine sind …“
Für den Gesellschaftsabend sind unzählige von Hüschs aus dem Leben gegriffenen „Frieda“-Erzählungen und auch skurril-verrückten Hagenbuch-Geschichten entstanden. Sein Gesamtwerk, das sich über mehr als fünf Jahrzehnte erstreckt, umfasst aber auch Lieder, Gedichte, Kinderbücher und Radio-Comedy.
Hüsch gilt als einer der produktivsten und erfolgreichsten literarischen Kabarettisten des 20. Jahrhunderts – und war absolut bescheiden, erinnert sich Karl-Heinz Schmieding:
„Der hatte absolut keine Starallüren, nein!“
Sein Einfluss reicht bis weit in die Popkultur: 1998 coverte die Hamburger Band Blumfeld auf dem Zenit ihres Erfolgs etwa Hüschs „Abendlied“. Beim letzten Gesellschaftsabend 2001 trat dann zum Abschied sein langjähriger Freund und Wegbegleiter Konstantin Wecker ans Mikro:
„Ich danke dir, du hast mir so viel mit auf den Weg gegeben ...“
Ganz viel Hüsch gibt es übrigens auch in der ARD Mediathek.
Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" am 06.05.2025 auf SR kultur.