"Meta sitzt auf Datengold"
Am 26. Mai endete die Einspruchsfrist gegen Metas Verwendung personenbezogener Daten für KI-Training. Was passiert eigentlich mit den Daten? Und wie geht es jetzt weiter? Tahireh Panahi, Expertin für IT-Recht, war dazu im Interview bei SR kultur.
Zwar ist die Frist für den Widerspruch gegen die Nutzung persönlicher daten durch den Meta-Konzern abgelaufen. Dennoch, so Tahireh Panahi von der Universität Kassel, gebe es Möglichkeiten zu verhindern, dass eigene Daten zum KI-Training genutzt werden.
So könne auch jetzt noch gegen der Nutzung von Daten widersprochen werden. Allerdings bezieht sich ein solche Widerspruch dann nur auf künftige Veröffentlichungen von Aktivitäten auf Facebook, Instagram und Co.
Eine weitere Möglichkeit sei es, alte Daten von seinen Profilen zu löschen. "Manche User sind sehr kreativ", so Panahi. Sie hätten ihre alten Accounts deaktiviert und sich neue Profile eingerichtet und dort dem KI-Training widersprochen.
"Gesamtgesellschaftliche Gefahr"
Problematisch sei die Nutzung der Daten für KI-Training vor allem, weil nicht klar sei, wofür genau die Daten verwendet werden könnten. "Das Ganze kann eine gesamtgesellschaftliche Gefahr ausstrahlen. Man darf nicht vergessen, was Meta für ein Konzern ist.", sagt Tahireh Panahi. Meta sitze auf "Datengold" und könne das nun sehr einfach zu undurchschaubaren KI-Zwecken verwenden.
Neben dem Thema Datenschutz müsse sich die Politik aber eingehend mit geltendem EU-Digitalrecht befassen. Meta sei dazu verpflichtet, so Tahireh, eigene Funktionen daraufhin zu überprüfen, ob diese die gesellschaftliche Debatte beeinflussen könnten. Auch durch den Digital Markets Act habe die EU einen "Hebel", um die Marktmacht von Konzernen wie Meta zu kontrollieren.
Ein Thema in "Der Morgen" am 30.05.2025 auf SR kultur.