"Es ist eine ganz normale, chronische Erkrankung"
Laut des aktuellen "Gesundheitsatlas Deutschland" gibt es im Saarland die meisten Depression-Erkrankten. Helmut Schröder vom Wissenschaftlichen Institut der AOK war dazu im Interview auf SR kultur.
Insgesamt stieg die Zahl der Erkrankten in den letzten fünf Jahren stark an, vor allem in den Bevölkerungsgruppe von unter 24-Jährigen und den über 65-Jährigen. Laut "Gesundheitsatlas Deutschland" leiden 128.000 der über 10-Jährigen im Saarland an einer Depression, das sind 14,2 Prozent der Bevölkerung.
Im Bundesschnitt liege der Anteil bei 12,5 Prozent, sagt Helmut Schröder vom Wissenschaftlichen Institut der AOK. Das Saarland bewege sich seit 2007 auf einem vergleichsweise hohen Niveau.
Gründen und Zahlen von Ort zu Ort unterschiedlich
Jedoch sei die Zahl der an Depression erkrankten Menschen von Ort zu Ort unterschiedlich. So seien St. Wendel und Neunkirchen viel stärker betroffen als etwa Saarlouis. Die Gründe könnten deshalb nur ortspezifisch untersucht werden.
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sollten aktiv Maßnahmen für eine Entstigmatisierung ergreifen, fordert Helmut Schröder. Etwa durch Aufklärungsarbeit in Schulen und Unternehmen oder durch die Einrichtung von Begegnungsstätten für ältere Menschen.
Ein Thema in der Sendung "Der Nachmittag" auf SR kultur am 18.10.2024.