Bis in die 1940er Jahre gab es im Val d‘Aran noch nicht einmal eine Passstraße. In den 1960ern folgte dann ein Tunnel und das es entwickelte sich recht schnell zu einem der größten spanischen Wintersportgebiete. Über 200 Pistenkilometer gibt es heute.
Die Orientierung nach Norden ist dennoch geblieben: hier entspringt die Garonne, die bei Bordeaux in den Atlantik mündet, hier weiden französische Schafe, hier wird noch das alte Okzitanisch gesprochen - Aranés heißt es hier, die Troubadoursprache Südfrankreichs.
Nach Sünden liegen die 3.000 Meter hohen Gipfel des Nationalparks Aigüestortes i Estany de Sant Maurici. Hier im Hochgebirge verlaufen die Carros de Foc, eine Wanderoute, die gleich neun Refugien im Hochgebirge verbindet. Tagelang geht es auf über 2.500 Metern Höhe durch eine einzigartige Wasserlandschaft: über 400 kleine und große Seen, mäandernde Flüsse und Bäche, Wasserfälle und Steine, Felsen, Schneefelder.
An den Park angrenzend liegt das enge Val de Boí mit seinen steinalten, von Basken gegründeten Dörfern und Traditionen. Bekannt für sein Weltkulturensemble von neun frühromanischen Kirchen, laufen zur Sommersonnenwende Alt und Jung in den Fallas mit brennenden Fackeln vom Berg in einer Feuerschlange durch die Dörfer – der Sommer kann beginnen.
Alle Teile der Pyrenäen Reportage-Serie
Ein Thema der Sendung "Canapé" am 30.07., 07.08., 18.08., 26.08. und 03.09. 2023 auf SR 2 KulturRadio. Das Foto ganz oben zeigt Blick vom Val d'Aran zum Pico Aneto (Foto: Jochen Marmit).