Die Frau hinter der Kamera beim SR-Tatort

Im Juli dieses Jahres fiel bei den Dreharbeiten für den neuen SR-Tatort "Der Fluch des Geldes" die letzte Klappe. Als Bildgestalterin war Lena Katharina Krause ein wichtiger Teil der Produktion und prägte den Tatort entscheidend mit. Mit uns sprach sie über das Projekt, aber auch über ihre Leidenschaft zum Film.

„Der Fluch des Geldes“ - So heißt der neue SR-Tatort, der im kommenden Jahr ausgestrahlt werden soll. Er beginnt da, wo die „Die Kälte der Erde“ endete. Die Hauptkommissare streiten sich. Denn Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) hatte herausgefunden, dass sein Partner Adam Schürk (Daniel Sträßer) im Besitz der Beute aus einem Bankraub seines verstorbenen Vaters ist.

Gedreht wurde im Sommer dieses Jahres unter anderem am Flughafen Saarbrücken, im Saarbrücker Ludwigsparkstadion sowie in Neunkirchen. Die Bilder eingefangen hat Lena Katharina Krause. Die 32-jährige Kamerafrau ist stolz, dass nach 21 Drehtagen alles im Kasten war.

Das Pensum, das es zu bewältigen gab, war zwar groß, aber „trotz der ein oder anderen Hürde haben wir das alle gemeinsam als Team super gut gemeistert“, erzählt die Filmschaffende.

Am Anfang steht die Motivsuche

Doch ihre Arbeit als Bildgestalterin begann nicht erst mit den Dreharbeiten und endete auch nicht mit der letzten gefallenen Klappe. Am Anfang steht immer die Motivsuche. „Wenn man laut Drehbuch zum Beispiel eine alte Fabrikhalle braucht, gucken wir uns erstmal die Fabrikhallen in der Umgebung an, in denen potenziell gedreht werden könnte“, erklärt die 32-Jährige. Wichtig seien hier die Lichtsituation, nicht allzu lange Anfahrtswege, eine vorhandene Infrastruktur oder auch die Chancen für eine Drehgenehmigung.

Sobald die Motive da sind, rücken die Szenen in den Fokus, die an diesem Ort passieren. „Im Verlauf dieses Prozesses entwickelt man gemeinsam mit der Regie eine Art von Vision, einen Stil oder ein Konzept“, so Krause. Es folgen Leseproben mit den Schauspielerinnen und Schauspielern, Kostüm- und Maskenproben sowie die Requisitenbesprechung. Aber auch Fragen der Technik werden geklärt.

Dreharbeiten, Schnitt, Farbbestimmung

"Danach beginnen die Dreharbeiten. Es folgt der Schnitt, den die Regie mit dem Cutter macht und die Farbbestimmung, zu der ich wieder hinzukomme", erklärt Krause. Hier gebe es dann auch mal Problemfälle, die sehr viel Zeit kosten - Zum Beispiel, wenn innerhalb einer Szene die Sonne rauskommt, es dann wieder schattig wird, Regen einsetzt und schließlich doch wieder die Sonne scheint.

Da die Drehzeit begrenzt sei, bleibe während des Drehs keine Zeit dafür, um auf das Wetter zu warten. "Dann dreht man, so wie es ist und versucht, mit den Lichtmitteln, die zur Verfügung stehen, dagegenzusteuern. Man versucht also Sonne reinzuzaubern, wo keine war", erklärt die Kamerafrau.

Zusammenspiel mit der Regie

Die wichtigste Person in einem solchen Projekt ist für Krause als Bildgestalterin stets die Regie. "Mit der entwickelt man die Idee, entscheidet, an welchen Motiven gedreht wird und wie der Film aussehen soll." Insofern sei es immer eine enge Zusammenarbeit.

„Das ist auch total toll und richtig sowie wichtig“, erklärt die Filmschaffende. Diese Person ist in Krauses Augen schließlich auch diejenige, die den Film von Anfang bis Ende betreut und dafür mit ihrem Namen steht.

"Es ist kein einfacher Beruf"

Dass Krause mal Geschichten erzählen wird, war für die gebürtige Münsteranerin schon in der Grundschule klar. Mit diesem Ziel begann sie, Drehbuch zu studieren, tauschte aber bereits im Grundstudium den Stift gegen die Kamera ein. Nachdem sie 2012 begann, Film zu machen und zunächst in allen Bereichen gearbeitet hatte, fasste sie 2015/2016 den Entschluss, sich auf die Kameraarbeit zu fokussieren.

„Ich finde, es ist kein einfacher Beruf“, so Krause. Es gebe viel Konkurrenz, viele Unsicherheiten und immer wieder das Gefühl, dass man auch viel aufgeben müsse. „Aber ich mache es total gerne“, so die Bildgestalterin, die sich auch in ihrer Freizeit am liebsten mit Filmen beschäftigt. Vielleicht, weil es eine Leidenschaft sei und man deshalb besonders viel Energie reinstecke.

Egal wie schmerzhaft ein Drehtag oder eine Situation auch mal sei, so schnell sei sie auch wieder vergessen. "Bei mir bleiben langfristig nur die positiven Dinge einer Filmerfahrung oder eines Filmdrehs über", so die Kamerafrau.

"Wir hatten eine gute Zeit"

In Zukunft will Krause weiterdrehen – am liebsten das, was einen berührt, was nachhaltig bleibt und nicht einmal weggeguckt wird. „Einen Film zu machen, der mehr als ein Mal geguckt wird - egal welcher, das fände ich toll."

Bis zum nächsten Projekt kann die Filmschaffende von den Erinnerungen an die Zeit im Saarland zehren. „Ich war wirklich beeindruckt davon, wie viel Freude die Saarländer am Film haben und wie wahnsinnig herzlich man hier aufgenommen wurde. Mir hat es sehr gut gefallen, wir hatten eine gute Zeit“, erinnert sich Krause.

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