Hitze lässt die Luft über der Straße flimmern (Foto: picture alliance / dpa | Sebastian Willnow)

Mehr Hitzetage und Tropennächte im Saarland

  16.07.2023 | 10:39 Uhr

Der Sommer zeigt sich dieses Jahr im Saarland von seiner heißen Seite. Die Wetterstationen haben bereits acht Hitzetage mit mehr als 30 Grad verzeichnet. Damit setzt sich der langjährige Trend zu mehr Hitzetagen fort. Auch die Zahl der Tropennächte nimmt immer weiter zu.

Nach einem eher wechselhaften und phasenweise kühlen Frühjahr hat sich der Sommer im Juni und Juli über weite Strecken bis jetzt sehr warm bis heiß präsentiert. Die offiziellen Wetterstationen im Saarland haben nach einer Auswertung des ARD-Wetterkompetenzzentrums im Mittel bereits über 33 Sommertage und rund acht Hitzetage verzeichnet, und das erst zur Halbzeit des meteorologischen Sommers (Juni, Juli, August).

Es wird heißer

Als Sommertage stufen die Meteorologen Tage mit Höchsttemperaturen von 25°C oder mehr ein. Bei Hitzetagen klettern die Thermometer auf 30°C oder darüber.

In den vergangenen Jahrzehnten hat die Anzahl an Hitzetagen pro Jahr sowohl im Saarland als auch in der restlichen Bundesrepublik stark zugenommen. Während im Saarland zwischen 1951 und 2000 nur sehr sporadisch Jahre mit über zehn Hitzetagen aufgetreten sind, gibt es inzwischen immer häufiger Jahre mit 15 Hitzetagen und mehr.

Auch mehr Tropennächte

Doch nicht nur die Zahl der Hitzetage, auch die Tropennächte nehmen im Saarland immer weiter zu. Von einer Tropennacht sprechen Meteorologen, wenn das Thermometer bis zum frühen Morgen nicht unter 20°C fällt. Diese Tropennächte haben im Saarland immer weiter zugenommen, wie eine Auswertung des ARD-Wetterkompetenzzentrums von Daten des Deutschen Wetterdienstes zeigt.

Tendierte diese Zahl in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit einem einzigen Ausreißer, 1953, noch gegen null, gibt es seit den 90er Jahren immer öfter Jahre mit durchschnittlich zwei oder mehr Tropennächten. Besonderer Ausreißer nach oben war das Jahr 2003.

Fällt die Temperatur nicht unter 20°C, hat das Folgen. In warmen Nächten ist die Schlafqualität deutlich verringert, was eine hohe Belastung für den menschlichen Organismus darstellt.   

In Zeiten des Klimawandels muss nach Einschätzung der Meteorologen von einer weiteren Zunahme ausgegangen werden. Wärme- und Hitzebelastung tagsüber und in der Nacht werden uns in Zukunft also noch stärker beschäftigen.


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