SR-Online
Zeitzeugen Biografien: Detlef Thieser

Neid auf Papas Portion


Es gab ein Stück Brot oder ein halbes Stück Brot, das wurde aufgeteilt unter uns allen. Wenn man ein Stück Fleisch hatte, bekam es der Vater. Er hatte ja den meisten Kalorienverbrauch. Sonst das, was der Garten eben hergab. Der Mutter war damals viel Phantasie abverlangt, um auch außerhalb bestimmter Jahreszeiten, wo man bestimmte Sachen zusammen mixt, auch mal etwas zusammen zu mixen. Das gehamsterte Korn wurde gemahlen, um Kuchen zu backen.

Da sind Rezepte erfunden worden, die es nicht mehr gibt. Aber irgendwie hat es immer geschmeckt, weil man Hunger hatte. Und man hat schon mal einen neidischen Blick auf den volleren Teller vom Papa geworfen. Das ist eine Überlebensfrage, wenn man Hunger hat.

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