Die schwere Arbeit auf der Hütte bestimmte den Tagesablauf in den Arbeitersiedlungen.

Als kleines Kind musste Detlef Thieser zweimal in die Evakuierung. Bei der ersten im Herbst 1939 war er drei Jahre alt. Sein Vater blieb in Völklingen.

Detlef Thiesers Mutter musste erfinderisch sein, um die Familie zu versorgen. Die größten Portionen bekam der Vater - teils neidische Blicke inklusive.

Die gigantische Hochofenanlage dominiert das Stadtbild. Der neugierige Blick ins Innere des Riesen ist aber erst seit der Stillsetzung möglich.

Fingerquetschungen konnten von betriebseigenen Sanitätern behandelt werden. Detlef Thieser hat aber auch tödliche Unfälle erleben müssen.

Nach der Stillsetzung der Hütte gönnte sich das Ehepaar Thieser gelegentlich in aller Stille ein besonders exklusives Vergnügen.

Weitere Interview-Ausschnitte von Detlef Thieser
(Seite -1-).

Die Arbeitssicherheit wurde immer weiter verbessert. Schwer entflammbare Anzüge, Schürzen und Helme wurden eingeführt - etwas widerwillig.

Hier können Sie sich die Audiodatei anhören.

Audio: Als die Hütte Weltkulturerbe wurde, bedeutete das für
viele Menschen neue Einblicke. Länge: 0'56 Min.

Einblick in die verbotene Stadt

Unter den Leuten, die zu uns kamen, um das Werk zu sehen, waren viele Völklinger. Die sagten: ‚Jetzt guck mal da, da wohnen wir schon so lange hier und jetzt sehen wir endlich mal die Hochöfen!’ Da sieht man mal wieder, was der Oberbürgermeister Netzer treffend gesagt hat: ‚Es war eine verbotene Stadt gewesen’“

Selbst die Leute, die 50 Jahre da gearbeitet haben, die haben nur ihren Arbeitsplatz gesehen. Das konnte ein sehr kleines Areal sein. Die sind morgens bei Schichtanfang auf dem kürzesten Weg hingekommen und sind auf dem schnellsten Weg wieder nach Hause gegangen. Es war teils mangelndes Interesse, teils war es aber auch Vorschrift gewesen. Alles war so verschachtelt und unübersichtlich, dass nur einer, der den Betrieb gekannt hat, einigermaßen durchgehen konnte, ohne Gefahr zu laufen zu verunglücken.