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Zeitzeugen Biografien: Detlef Thieser

Der Vater blieb im Werk


Die ganze Region wurde frei gemacht hier um Saarbrücken herum. Wir sind mit Pferdefuhrwerken bis nach Türkismühle (im Nordsaarland, A.d.R.) gefahren worden, immer nachts. Von Türkismühle sind wir dann mit dem Zug weiter transportiert worden. Das waren noch normale Züge gewesen, normale Personenzüge in Richtung Kassel. Wir wohnten dann auch kurze Zeit in Kassel; meine älteste Schwester, ich und der kleine Bruder.

Es gab dann noch eine zweite Evakuierung 1944. Da sind wir mit dem Zug nach Mainfranken transportiert worden, nach Arnstein in der Nähe von Würzburg. Auch da war mein Vater nicht dabei. Mein Vater hatte sich als Kind große Brandwunden zugezogen gehabt und wurde deswegen auch für nicht wehrfähig erklärt. Er musste dann aber hier bleiben und im Werk arbeiten.

Meine Mutter war mit uns drei Kindern alleine da gewesen. Es erfolgte eine Zwangseinweisung in eine Familie. Wir waren, soweit ich das noch weiß, die letzten, die da zugewiesen wurden, und haben aber Glück gehabt, in eine gute Familie reinzukommen. Wir hatten ein Zimmer und man hat uns da sehr gut behandelt, muss man sagen.

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